Angstschweiß auf der Stirn

Der Weltklimagipfel auf Bali hat begonnen. Und schon wird mächtig Druck auf die USA ausgeübt. Australien, unter der vorigen Regierung auf Bush-Linie, ist dem Kyoto-Protokoll beigetreten. Und nun empfehlen elf Abgeordnete des US-Kongresses dem Gipfel unverhohlen, die US-Regierung einfach zu ignorieren, wenn es darum geht, einen Klimaschutzvertrag auszuhandeln. Doch FR-Leserin Elke Pfister aus Neuberg- Ravolzhausen ist skeptisch:

„Da werden uns die Mächtigen dieser Welt wieder was erzählen, auf der Klimakonferenz in Bali. Wir wissen schon, wie es ausgehen wird. Es wird gefaselt werden, was das Zeug hält, sich gegenseitig beschuldigt, wer den höchsten CO2-Ausstoß verursacht, wahrscheinlich sind es nach den Amerikanern wieder die Asiaten, die sind sowie an allem schuld; und dann die Terroristen, und überhaupt geht die Welt bald unter, dann ist sowieso alles egal, also gönnen wir uns noch schnell ein wenig Hummer (gibt es bald nicht mehr) mit Kaviar und karamelisiertem Trüffelschaum, und zum Nachtisch ein paar Rundflüge im Learjet über dem Tropenparadies und ach, ja … dabei gibt es nur einen einzigen Ausweg für die gesamte Menschheit: VERZICHT.
Dieses Wort allein dürfte jedem Mächtigen Angstschweiß auf die Stirn treiben. In einem globalen kapitalistischen Wirtschaftssystem existiert es nicht. Verzicht auf das sonntägliche Herumkutschieren (nur um zu gucken, ob einer guckt), Ferien am Kinzigsee statt im all-inclusive-Hotel in der Türkei, und ihr alten Leutchen, jaja, ihr lest richtig, statt euch auf Malle herumzutreiben, solltet ihr Weihnachten die Enkel auf dem Schoss schaukeln, soll auch Glücksgefühle bringen …
Am Ende fressen die Multis sich dann gegenseitig, frei nach Darwin, es sind doch auch alle Dinosaurier ausgestorben, oder? Wir können es kaum erwarten.“

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13 Kommentare zu “Angstschweiß auf der Stirn

  1. Das stimmt doch, ich sehe es ja an mir selber. Jeder schreit auf, weil des Weltklima kaputt geht, aber keiner will verzichten. Der kleine Mann wird dazu von der Politik verdonnert, aber die Politiker selber fahren einzeln mit ihren dicken Wagen durch die Gegend und nehmen entfernte Termine per Flugzeug wahr. Verzicht ist gut, wenn alle verzichten. Aber dazu wird es nie kommen, da manche sich privelegierter und unschuldiger fühlen als der Rest der Menschheit.

  2. Menschen sind alle Egoisten, der eine mehr der andere weniger! Solange es hier auf unserer Erde noch nicht geknallt hat, solange werden wir die Erde ausbeuten und somit auch vernichten. Vielleicht können wir mit unserer jetzigen Einstellung noch unbeschwert leben, sollen doch die Nachkommen sehen wir sie fertig werden. Das zumindest denken doch alle insgeheim. Warum sollen wir was ändern, es geht doch noch. Klimaschutz? Ist doch wohl echt ein Fremdwort! Klimaschutz hätte schon 1980 anfangen müssen und nicht erst ca. 30 Jahre später. Wenn nicht mal bald effektive Maßnahmen getroffen werden, dann Good bye.

  3. Die verschiedenen Phasen der Evolution des Systems Erde zeigen uns, dass es keinen Stillstand gibt und das Wetter und die Natur sich ständig ändern, auch ohne unser Zutun.
    Um 1000 n.Chr. war es auf der Erde so warm, dass die Wikinger Grönland Grünland tauften. Sie betrieben dort Ackerbau und Viehzucht.
    Zur selben Zeit gab es in Deutschland eine extreme Dürreperiode mit sehr milden Wintern. Eine Insel in der Nord- oder Ostsee ging in Sturmfluten unter.
    Malaria war in vielen Epochen in Süddeutschland etwas normales.
    Der Klimawandel wird mit oder ohne unser Zutun kommen. Vielleicht kommt er durch uns früher, aber stoppen können wir ihn sowieso nicht!

  4. Die Frau Pfister hat ja so recht!
    Es geht uns alle an!
    Wir Menschen neigen, mit dem Finger schulmeisterisch auf andere zu zeigen und uns keiner Schuld bewusst zu sein!
    Es ist eigentlich eine Frage der inneren Einstellung, oder der Gesinnung.
    Wir müssen unser soziales Bewusstsein wieder aufwecken!

  5. Falsch. Nach Darwin fressen sich nicht die Multis gegenseitig, sondern die Starken die Schwachen (und das hat sicherlich nichts mit materiellen Werten zu tun). Tja, es ist einfach zu kritisieren, besonders dann, wenn man nichts zu verlieren hat, aber ist es nicht unsere Pflicht, Menschen, die sich über unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder Gedanken machen zu unterstützen und sie nicht noch ständig anzugreifen? Warum geht die Verfasserin des Artikels nicht selber in die Politik und versucht ihre Ideen bezüglich der globalen Umweltpolitik in die Tat umzusetzen?! Schreiben, reden, philosophieren und diskutieren (das macht Tante Hilde von nebenan täglich) können lediglich Denkanstöße geben und davon haben wir mittlerweile doch mehr als genug…………Also bitte, lassen Sie Taten folgen, erst dann kann ich Ihnen eventuell Respekt zollen. Ansonsten haut mich Ihr Artikel nicht vom Hocker….

  6. liebe christiane F.,

    dies ist einer der großen Irrtümer, Darwin sprach nie davon, dass die „Starken“ die „Schwachen“ fressen, sondern das sich die best angepassten Spezies durchsetzen, dh.h also einfach höher Überlebenschancen haben. Wie auch unschwer bereits der titel des werkes erkennen lässt: „On the origin of species by means of natural selection or the preservation of favoured races in the struggle for life“.

  7. Noch ein statement zu dem Kommentar von Brigitte. Du redest von der Vergangenheit, von 1000 n. Chr.! Hallo, wir leben jetzt. Aus Deinem Artikel lese ich, egal was wir für den Klimaschutz tun, es lohnt sich nicht. Schade, etwas Optimismus würde in Deinem Kommentar nicht schaden.

  8. Ja Inga, das ist mir klar, nur die sich der Umwelt anpassen und sich auch immer wieder den geänderten Umweltbedingungen anpassen überleben. Aber er sagte auch, daß jemand mit Mißbildugen, der sich vielleicht hätte anpassen können, vorher durch die natürliche Auslese eliminiert wird.

  9. nuja Christiane,

    die Darwinistische Idee ist weniger individualistisch, aber ok. Sie bedeutet aber, derjenige mit Mißbildungen (dies ist ein normativer Begriff) hat dadurch entweder bessere oder schlechtere Chancen zu überleben und sich zu vermehren und seine Mißbildung weiterzugeben. Und wichtig ist auch, dass sich kein Lebewesen anpasst, sondern durch die mitgegebenen Eigenschaften einen vor- oder nachteil hat, der sich über die Menge als Vermehrungsförderlich oder hinderlich erweisen wird. Die natürliche Auslese ist also gar nicht auf den Tod des Individuums angewiesen, sonder auf die Besseren oder schlecheren Chancen sich zu überleben. Denn diejenigen die bessere Überlebenchancen haben, geben mit höherer Wahrscheinlichkeit ihre Gene weiter. Damit passen sich die Spezies über generationen an. Treten in einer Spezies verschiedene Mutationen auf, die sich aus unterschiedlichen Gründen als Vorteilhaft erweisen, können daraus zum Beispiel neue Arten entstehen.

  10. @7 Christiane F.
    Ich lese aus dem Kommentar von Brigitte nichts Fatalistisches, lediglich den berechtigten Hinweis, dass sich das Klima wandelt (vermutlich) seit es unseren Planeten gibt.
    Genau das ist der Grund, weshalb man nicht in Panik, Aktionismus, gepaart mit Populismus und – nicht zuletzt – Geschäftemacherei verfallen sollte.

    Es steht jedoch (zumindest für mich) ausser Zweifel, dass wir umdenken mussen in unserem Konsumverhalten (Ressourcen erhalten).

  11. Kommentar zu Inga W. und Christiane F.
    Egal ob die Grossen die Kleinen fressen oder die
    Bestangepassten überleben:
    Tatsache ist: die Grossen fressen zuviel, too much.
    Sind die Dinosaurier ausgestorben oder nicht??

  12. Nun ja Inga,

    ich glaube weniger, daß es sich bei Charles Darwin um eine Idee handelt, doch wohl eher um wissenschaftliche Theorien! Und noch heute wird aufgrund seiner langjährigen, fundierten und exaten Studien Darwins Evolutionstheorie weltweit anerkannt, aber dennoch wird weiter geforscht. Nichts ist vollkommen. Und „Individualismus“ hat natürlich nichts mit Darwinismus zu tun, denn das Betonen oder Hervorheben einer „persönlichen Note“ ist im Tierreich nicht zu finden. (Außer Mutationen natürlich). Aber Charles Darwin, dieser außergwöhnliche Mensch, war ein Indivudualist, deshalb weiß man auch so wenig von ihm……………………schön, daß es solche Menschen gibt………..

  13. Deine Theorie ist falsch Elke. Natürlich sind die Dinosaurier ausgestorben, aber es gibt mindestens 5 verschiedende Vermutungen. Vom Asteroideneinschlag, Vulkanausbruch, Fressen wurde zu knapp, usw…….aber wer wer weiss das schon. Aber es hat Millionen von Jahren gedauert. Willst Du die Dinos tatsächlich mit uns vergleichen? Ich kannte jemanden, der hat auf alle Theorien geschissen und sein eigenes Ding durchgezogen………….momentan verstehe ich leider nicht so ganz was Du mir oder der Menschheit mitteilen willst……….aber bitte lass die Dinosaurier aus dem Spiel………….Wo bleibt Dein Individualismus……………

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