Die Menschlichkeit gebietet, Leid zu lindern

Gerade hat der Bundestag das deutsche Asylrecht verschärft: Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina gelten jetzt als sichere Drittstaaten. Wer aus einem dieser Staaten kommt und in Deutschland Asyl verlangt, wird künftig leichter abgewiesen. Das gilt auch z.B. für Sinti und Roma, obwohl sie in diesen Ländern diskriminiert werden. Das Asylrecht wurde also weiter eingeschränkt. Zugleich hat die Bundesrepublik einen Prozess vor dem Luxemburger Europäischen Gerichtshof verloren: Menschen in Abschiebehaft dürfen nicht  gemeinsam mit Straftätern in Gefängnisse gesperrt werden. Die Abschiebehaft ist keine Strafe. Nein, sie ist ein Unding: Menschen, die mit der Bitte um Hilfe nach Deutschland kommen, werden eingesperrt. Abgesehen davon, dass ihre Bitte nicht erfüllt wird, kriegen sie auch noch einen Tritt in den Allerwertesten. Da möchte man sich doch ausdrücklich unserem Bundespräsidenten anschließen, der die Gleichgültigkeit der Deutschen rügt und mehr Empathie verlangt (die er selbst an anderer Stelle allerdings wiederum vermissen lässt).

Eine solche Debatte kann nicht passieren, ohne dass jemand die Menschen, die helfen wollen und die eine solche Behandlung von Hilfesuchenden abstoßend finden, als „Gutmenschen“ bezeichnet. So etwa Heinz Abraham aus Kronberg:

„Das Grundgesetz hat 1949 – mit Hinweis auf die Geschichte zwischen 1933 und 1945 – das Asylrecht für Verfolgte einbezogen. Nach damaliger Auffassung sollte es solche Teile von Völkern schützen, die kollektiv verfolgt, enteignet und ggf. auch in Konzentrationslagern drangsaliert werden sollten. Insbesondere, wenn eine individuelle Schuld nicht vorlag, sondern politische oder nationalistische bis hin zu rassischen Motiven Ursache der Flucht waren. Das traf insbesondere auf Sozialdemokraten und Kommunisten sowie die Gruppe der als Juden eingestuften Menschen zu. Analog sollte es dann für Personen aus anderen Staaten gelten, die ähnlich verfolgt waren. Wirtschaftsflüchtlinge wurden damals nicht einbezogen, da im noch armen Deutschland niemand auf die Idee kam, andere Gründe für die Berücksichtigung sollten ebenfalls gelten. Heute aber wird der Unterschied immer wieder verwischt. Man tut so, als ob Schäubles Geldsack unerschöpflich sei und daher wir moralisch zu diesem oder jenem verpflichtet und auch imstande wären.
Wer also nicht Mitleid mit Armuts- oder Bürgerkriegsopfern abseits politischer Verfolgungen im obigen Sinne zeigt, wird diskriminiert, zunächst noch verbal. In Wahrheit aber ist solch Mitleid mit denen durchaus vorhanden, die sich teure Überfahrten nach Europa gar nicht leisten können und zu Hause unter schlimmen Zuständen leben müssen. Die nicht zwangsläufige Folgerung, wir könnten Zehntausende, sondern notfalls Millionen aufnehmen, gleich was das koste, und gleich, welche fehlenden Ausbildungen, Bildungen und kulturellen Gewohnheiten die Ankömmlinge haben, ist eher gedankenlos als akzeptabel, um es milde auszudrücken.
Im Grunde verlangen die Unterstützer, man solle auf den Lebensstandard hier verzichten und den Riemen enger schnallen, als ob das Bürgerkriege in Afrika oder Asien beseitige, und ob dies Armut und Korruption von Eliten dort erledige. Dass dies natürlich auch unsere materiellen Möglichkeiten zur Hilfe dort verringern würde, wenn hier das Sozialsystem (Kranke und Arbeitslosigkeit) zusammenbricht und das Rentensystem gleich mit, ist sehr fraglich.
Da nur Gutmeinende immer „man müsse“ und „man sollte doch“ sagen und utopische Forderungen für die Zukunft (wer will denn dort intervenieren und normale Verhältnisse schaffen?) mit gegenwärtigen Problemen vermischen, dürfen wir Anderen vermuten, dass solch Gutmenschentum die Gesetze der Logik allein Philosophieprofessoren und solchen Menschen überlassen will, die den Verstand nicht nur als schmückende Beigabe besitzen – was dann andererseits durch „Mitleid“ notfalls außer Kraft treten darf.

Darauf erwidert Ralf-Michael Lübbers aus Marienhafe:

„Heinz Abraham schreibt in seinem Leserbrief: „Wer (…) nicht Mitleid mit Armuts- oder Bürgerkriegsopfern abseits politischer Verfolgungen (…) zeigt, wird diskriminiert (…).“ Das Grundgesetz habe „solche Teile von Völkern“ schützen sollen, „die kollektiv verfolgt, enteignet und gegebenfalls auch in Konzentrationslagern drangsaliert werden sollten.“ Und das alles „mit Hinweis auf die Geschichte zwischen 1933 und 1945“.
„Die Geschichte zwischen 1933 und 1945“. Puh. Ein bißchen lapidar formuliert. Was war da noch gewesen? War das nicht die „Geschichte“ mit dem durchgeknallten deutschen Diktator, der die Welt in Brand gesetzt hat und systematisch restlos alle Menschen vom Erdboden ausradieren wollte, die eine bestimmte Religion hatten. Ob sie diese nun ausübten (wozu sie jedes Recht hatten) oder nicht (wozu sie auch jedes Recht hatten). Diese Sache mit Adolf Hitler, dem Millionen meiner Landsleute zujubelten. Die diesen Schlächter handgreiflich unterstützen, als er seine in seinem Buch „Mein Kampf“ (habe ich nie gelesen) angedrohte Vernichtung vor allem von Juden wahrmachte, aber zum Beispiel auch von Roma und Sinti und von Homosexuellen.
Kann sein, dass wir deshalb mal ein recht gutes Asylrecht hatten. Aus schlechtem Gewissen? Irgendwann ging das dann verloren, das Mitgefühl. Spätestens mit der Drittstaatenregelung von 1993.
Was macht den Unterschied aus zwischen einem Menschen, der seine (politische) Meinung sagt und deshalb von einer Gewehrkugel getroffen wird und jemandem, der zufällig in einem Bürgerkriegsgebiet zur falschen Zeit an einem falschen Ort steht und von einer Granate zerfetzt wird? Sei er nun Jude, Moslem, Christ oder Atheist.
„Gutmeinende“ würden utopische Forderungen stellen, schreibt Herr Abraham in seinem Leserbrief. Was ist utopisch daran, wenn wir Menschen vor dem Ertrinken retten, wie es an der südlichen EU-Außengrenze passiert? Das ist einfach eine verdammte Pflicht! Wie sollen wir mit Syrern umgehen, die vor dem Diktator Assad zu uns flüchten oder vor seinen Gegnern, den terroristischen islamistischen Rebellen?
Sollen wir so handeln wie die Schweiz und andere Länder im zweiten Weltkrieg, die vom Holocaust wußten und Juden trotzdem kein Asyl gewährten? Ganz sicher nicht! Nicht nur Gutmenschentum und Philosophieprofessoren können erkennen, dass das nicht geht, sondern jeder, der ein Mensch ist und ein Herz am rechten Fleck hat. Man braucht dafür kein abgeschlossenes Hochschulstudium.
Wie ist die Welt jetzt? Und wer ist Schuld daran? In verschiedenen Teilen auf unserem Planeten finden heiße Kriege und Bürgerkriege statt. Menschen werden von Bomben oder Gewehrkugeln zerfetzt, obwohl sie in Frieden leben wollen. An manchen Orten ist der Krieg nicht heiß, doch sterben auch hier Kinder, Frauen und Männer, weil das politische System hier und in ihrer Heimat ihnen Nahrung, sauberes Trinkwasser, ein ordentliches Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung und Bildung versagt. Das ist, was hinter dem Begriff „Wirtschafts-“ oder „Armutsflüchtling“ steht. So sieht das konkret aus.
Wer ist schuld daran? Die Menschen selbst, weil sie so dumm waren, in diesen Ländern geboren worden und aufgewachsen zu sein? Die Diktatoren und Terroristen in diesen Ländern, die sich ihre grauenvolle Macht hart erkämpft haben oder durch Schicksal in ihren Diktatoren- oder Terroristen-“Beruf“ hineingeboren wurden? Ungünstige Gene? Irgendwelche rassischen Merkmale, die sie dazu prädestiniert haben?
Wer ist unschuldig? Wir Deutschen, wir Europäer, die US-Amerikaner, die wir hunderte oder Tausende Kilometer entfernt von diesen Krisengebieten leben? Oh, wie tun sie uns leid, die Roma und Sinti, die heftig in unseren Nachbarländern wie Ungarn oder Rumänien diskriminiert werden. In anderen Regionen: Verhungernde Kinder. Blutig zerschossene Glieder. Wir in den zivilisierten Ländern können ja nichts dafür, daß es denen in Afrika und Asien so schlecht geht. Und in Europa. Und in Mittelamerika.
Unser Lebensstil der Verschwendung hat aber auch so rein gar nichts mit der tödlichen Armut und den Kriegen in diesen Ländern zu tun. Insofern brauchen wir diesen Menschen auch nicht zu helfen. Versuchen, ein guter Mensch zu sein. Oder was?
Wir seien Fußballweltmeister, habe ich gehört. Wir sind leider auch Meister im Export von Waffen. Und unser maß-und sinnloser Konsum zerstört die Lebensgrundlagen der Armen dieser Welt und der zukünftigen Generationen.
Aber es spielt keine Rolle, ob wir schuldig oder unschuldig an der Misere dieser Welt sind. Die Menschlichkeit gebietet, Leid zu lindern, wo es geht.“

Verwandte Themen

13 Kommentare zu “Die Menschlichkeit gebietet, Leid zu lindern

  1. Sowohl Abraham als auch Lübbers haben mit ihren gewählten Argumenten Recht.
    Aber, viele Fragen wurden gestellt, alle richtig und gut.
    Doch wo bleiben die Antworten ?
    Ich sehe nur, wie die Menschheit auf unserem Planeten immer noch ununterbrochen wächst. Zu weiner Schulzeit waren es 2,4 Milliarden Menschen, jetzt sind es über 7 Milliarden !

    Alle diese Menschen wollen einst annähernd so leben wie wir.
    Wie soll das gehen ? Ich habe keine Lösung.

  2. Moin Herr Werner H.,

    ich bin Lübbers.

    Sie schreiben, 7 Milliarden Menschen wollen annähernd so leben wie wir. Was meinen Sie damit?

    Sie wollen annähernd die gleichen Menschenrechte haben wie wir? Oder: Sie wollen annähernd so reich (und verschwenderisch) sein wie wir?

    Wenn wie in meinem Leserbrief beschrieben 7 Milliarden Menschen genug zu essen haben und sauberes Trinkwasser, eine ordentliche medizinische Versorgung, ein Dach über dem Kopf und eine sinnvolle Ausbildung, die Achtung der Menschenrechte (Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit etc.), dann ist das doch wünschenswert, oder?

    Wenn 7 Milliarden Menschen ein eigenes Auto haben wollen (Kleinwagen, Mittel- oder Oberklasse), gerne viel Essen kaufen und anschließend den größten Teil davon wegschmeissen, wenn Menschen in der Sahara die Heizung aufdrehen wie wir im Winter, dann wird das aus Klimaschutzgründen und wegen des enormen Resourcenverbrauchs nicht möglich sein. Es ist aber auch nicht wünschenswert, daß die Menschen überall auf der Welt so verschwenderisch leben wie wir.

    Ein verschwenderischer Lebensstil nutz nämlich weder den Armen noch den Verschwendern.

    Es gibt ein Genug, ein Zuviel und ein Zuwenig. Genug ist genug. Zuviel ist zuviel. Zu wenig ist zu wenig.

    Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, daß ein Überfluss an materiellen Dingen nicht glücklich macht. Man nennt das Grenzwertnutzen.

    Wenn ich z.B. kein Fahrrad habe, macht mich das vielleicht etwas unglücklich, weil ich dann immobil bin. Wenn ich ein Fahrrad habe, kann ich damit etwas anfangen. Ich persönlich brauche sogar 2 Fahrräder (eins für zu Hause, eins für meine Arztpraxis für manche Hausbesuche). Wenn ich nur ein Fahrrad mehr habe, habe ich keinen weiteren Nutzen. Im Gegenteil: Ich muß mir überlegen, wie ich das überflüssige Fahrrad unterbringe und pflege. Noch schlimmer ist es bei 10 Fahrrädern (ich verdiene mein Geld nicht als Fahrradhändler).

    Wenn ich (für drigende und entferntere Hausbesuche) nicht einen VW Polo, sondern einen Lamborghini hätte, wäre vielleicht ganz lustig mal. 10 Lamborghinis sind mit Sicherheit nutzlos. Ich hätte keine Parkplätze für meine Patienten. Alles würde voller Lamborghinis stehen.

    Wenn ich satt bin, macht es überhaupt keinen Sinn, mehr zu essen. Es macht nur kotzübel (ich kenne das Problem, wenn ich mal die Gelegenheit habe, indisch zu essen, was in Ostfriesland leider nicht angeboten wird).

    Das richtige Maß ist entscheidend. Dann ist genug Platz für alle da, und auch genug zum Leben.

    Die Überbevölkerung ist ein Problem. Da gebe ich Ihnen recht. Meine Eltern haben bzw. hatten viele Geschwister. Ich habe nur einen Bruder und wenige Vettern und Cousinen. Ich habe einen Sohn. Es ist bekannt, daß die Befriedigung der materiellen Grundbedürfnisse und soziale Sicherheit die Geburtenzahlen senken. Also müssen wir dafür sorgen, daß die Armen reicher und die Reichen ärmer werden. Wichtig ist hier die soziale Marktwirtschaft. Neoliberalismus und Planwirtschaft funktionieren nicht.

    Mit freundlichen Grüßen (sagt man so was in einem Blog?

    Michael Lübbers

  3. Um das Verhalten eines Menschen zu verstehen sollte man versuchen sich seine Lebenssituation wenigstens ansatzweise vorzustellen bevor man ihn verurteilt.
    Nehmen wir mal an ich lebe in Afrika (z.B. Ghana oder Togo) mit meiner Familie als Kaffeebauer. Die Plantage wirft wegen der niedrigen Weltmarkpreise gerade genug ab um die Familie zu ernähren. Eines Tages kommt ein deutscher Großröster ins Land und verhandelt mit meiner Regierung. Sein Ziel ist der Kauf einiger Quadratkilometer Kaffeeplantagen. Er bekommt den Zuschlag und Zahlt an die Regierung den entsprechenden Preis sowie eine Abfindung für die Kaffeesträucher die den Kaffeebauern, also auch mir, zusteht. Von der Abfindung bekomme ich nichts aber das Militär verjagt mich von der Plantage. Als billige Arbeitskraft darf ich dann für den Kaffeeröster meine ehemaligen Kaffeesträucher weiter betreuen. Natürlich reicht das Einkommen nicht mehr um alle Familienmitglieder zu ernähren. Wenn der Hunger zu groß wird, habe ich aber einige Möglichkeiten. Ich kann eine Waffe in die Hand nehmen und mich Aufständischen anschließen, was der Familie wenig hilft. Ich kann mich mit meinen Nachbarn um die letzten Krümel Essen streiten und ihn, um das Überleben meiner Familie zu sichern, Todschlagen. Ich kann auch einen oder mehrere der größeren Kinder auf den langen, gefährlichen, vielleicht tödlichen Weg ins gelobte Europa schicken. Letzteres hat Vorteile. Die Familie wird Kleiner und kann vielleicht ernährt werden und vielleicht schickt ja eines der Wirtschaftsflüchtlingskinder Bares aus Deutschland wo der große Kaffeeröster zu Hause ist der mir diese Misere eingebrockt hat.
    Was hatten die meisten in Deutschland geborenen Kinder, auch ich, für ein Glück! Der Klapperstorch hatte auf seinem Flug vom Süd- zum Nordpol genug Kraft um uns über Afrika zu Tragen und erst über Deutschland abzuwerfen. Von meinem Jahrgang sind auch hier noch einige Kinder den Hungertod gestorben. Heute sitzen wir auf jedem Euro den wir zum Leben nicht benötigen, je mehr wir davon haben umso kräftiger krallen wir uns daran fest.

  4. Es ist doch eine abscheuliche Wortverdrehung, wenn „gut“ lächerlich gemacht wird. Wer hat diesen Begriff „Gutmensch“ eigentlich kreiert und gleich negativ besetzt?
    Danke, Michael Lübbers und Gerhard Sturm, für Ihre klaren (ermutigenden) Beiträge.
    Wie soll man sich mit Herrn Abraham über (Mit-)Menschlichkeit sachlich auseinandersetzen können, wenn solch eine Ansammlung von Vorurteilen die Grundlage seiner Haltung ist? Man muss weder naiv noch religiös, weder politisch festgelegt noch vertraut mit (oft fragwürdigen) Statistiken, Zahlen oder wissenschaftlichen Ausführungen sein, um seinen eigenen gesunden Menschenverstand zu diesem Thema zu entwickeln. Manche Menschen hierzulande haben das Glück, gesund, wohlhabend, sorgenlos (und nicht selten hart)alt zu werden. Die Kommentare derer, die es nicht so einfach haben oder die nicht wegschauen, sprechen für sich. Sie sind es, die mir immer wieder Auftrieb geben und Mut machen… nicht die anderen.

  5. Das Thema wurde doch gerade im Zusammenhang mit Wirtschaftsflüchtlingen hier im Forum diskutiert. Auch jetzt wurden wieder schöne Beiträge geschrieben über Zustände die wünschenswert wären aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Natürlich haben die in D. zufällig geborenen vergleichsweise Glück und kann man verstehen das sich Menschen auf den Weg machen ins tolle Europa, aber will man das in Europa zulassen ? und wie viel Millionen wollen wir denn aufnehmen? Das es nicht so einfach möglich ist Leute auf aller Herren Länder aufzunehmen sieht man an solchen Ländern wie dem Irak. Da fehlt es nicht an Geld?

  6. Eigentlich wundere ich mich das hier noch niemand auf die Idee gekommen ist der Bevölkerung von Gaza in D. Asyl anzubieten. Wenn man dauernd unter Beschuss steht sollte das doch als Grund ausreichen.
    Das ist übrigens Ironie pur, aber soll aufzeigen das Zuwanderung von Armutsflüchtlingen in Wirklichkeit kein einziges Problem lösen kann.

  7. @ hans #6

    Seit Jahrzehnten (seit 1949) werden „die Palästinenser“ von der Völkergemeinschaft über das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (engl.:United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, kurz UNRWA)durchgefüttert – und zwar mit rund 1 Milliarde US$ jährlich. Daneben wird ihnen auch von der EU Geld hinterhergeschmissen. Ihre arabisch-moslemischen Glaubensbrüder üben sich derweil in vornehmer Zurückhaltung (und bauen dann lieber ein 700.000 qm großes Einkaufszentrum für Scheichs).

    Aber statt das Geld für den Aufbau funktionierender gesellschaftlicher, politischer, sozialer Strukturen usw. aufzuwenden, werden unterirdische Kommandobunker und Waffenlager gebaut, Tunnel zum Einschleusen von Terroristen nach Israel gegraben und über 10.000 Raketen zum Beschuss israelischer Wohnsiedlungen angeschafft.

    Dass die 60.000 Tonnen Beton, die Gaza aus Israel (von wegen: komplett abgeriegelt!) geliefert bekommen hat, eben nicht – wie säuselnd versprochen – in den Wohnungsbau gegangen sind, sondern zum größten Teil in militärische Anlagen: wer wollte da der Hamas noch trauen?!

    Die Stromversorgung Gazas: es ist Israel, das den Strom liefert. Aber Hamas, das den Strom nicht bezahlt.

    Inzwischen ist die palästinensiche Bevölkerung dank des propagierten Geburtendschihads auf 4,6 Millionen angewachsen – alles „Erbvertriebene“ schon in der x-ten Generation, ein Großteil davon hochaggressive, vor lauter Testosteron fast platzende, sexuell frustrierte Jugendliche.

    Stellen Sie sich doch einfach mal vor, die aufgrund der Benesch-Dekrete vertriebenen Sudentendeutschen würden innerhalb von nur einer Woche die Tschechei mit 2000 Raketen beschiessen, in ihrer Vertriebenencharte die Vernichtung der Tschechei als Ziel ihrer Arbeit definieren und seit 1945 bis heute von der UN ausgehalten werden.

  8. In Wirklichkeit würde der Krieg im Nahen Osten schon seit Jahren beendet sein wenn man die Finanzströme kappen würde. Der Krieg wird genauso von der Unterstützung die Israel bekommt am leben gehalten wie von der Unterstützung die Palästina bekommt. Also die Geldströme abstellen und damit den krieg austrocknen. Wie ich einen Beitrag vorher erfahren habe machen das die Ölstaaten ja schon.

  9. Moin „Hans“,

    Sie schreiben, es sei schon alles diskutiert über die „Wirtschaftsflüchtlinge“. Wer solle die Millionen Flüchtlinge aufnehmen.

    Wie sollen wir uns also verhalten gegenüber den Menschen, die aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten flüchten oder weil sie vor lebensbedrohlicher Armut fliehen. Sollen wir sie etrinken lassen im Mittelmeer? Selbst ertränken? Erschießen? Vergasen? Oder sollen wir uns so verhalten wie die Schweiz gegenüber Juden, die vom Holocaust bedroht waren? Grenze dicht?

    Sagen Sie mir: Ja, wir machen den Fehler der Schweizer noch ein zweites Mal?!

    Oder sollen wir Millionen Menschen aufnehmen, wie die benachbarten Länder der Krisengebiete es ja bereits tun. Obwohl diese meistens bitterarm sind. Die können das! Wir können das auch!

    Meiner Meinung nach ist es ganz einfach: Die Kriegs- und Bürgerkriegsflüchlinge werden von den 200.000 Menschen in Deutschland aufgenommen, die in der Waffenindustrie arbeiten. Und finanziert wird es mit den Exporterlösen der Waffenindustrie. Und Seehofer und Aigner nehmen ein Sonderkontingent nach Hause auf. Ich nehme an, daß Ilse Aigner als ehemalige Verbraucherschutzministerin gut kochen kann…

    Mit freundlichen Grüßen

    Michael Lübbers

  10. Michael Lübbers, ich unterstütze Ihren Vorschlag ergänzend um mindestens zwei weitere Aufnahmegeeigneten für Sonderkontingente: die Kanzlerin und die Verteidigungsministerin.

  11. Fluchthelfer&Co KG?

    Michael Lübbers hat ganz recht: Man muß dem Krieg die Opfer nehmen.
    Man nehme also alle Gerechten aus einem Kriegsgebiet heraus, schütze und verköstige sie, bis der Konflikt gewonnen ist (gelöst ist das falsche Wort), stelle den Siegern die Kosten in Rechnung und gebe ihnen ihr Volk erst dann wieder, wenn die Rechnung beglichen ist. Rücknahmeverpflichtung inbegriffen. Schließlich gehört das Land ja den Bürgern, auch wenn sie geflüchtet sind! (Hoppla, böse Falle: Flüchtende und(!) Rückkehrer werden ja kriminalisiert!)
    Gut, Stufe zwei: Nur die, die im Lande bleiben, bleiben Staatsbürger. Trotzdem muß man ihnen die Möglichkeit geben, vor dem Krieg zu flüchten. Man richte also „Friedenszonen“ auf dem Staatsgebiet ein, in die die Friedlichen flüchten können, versorgt und verteidigt durch die internationale Gemeinschaft, Rechnungsstellung wie gehabt. Nach dem „Sieg“ wird den Siegern ihr Volk zurückgegeben.
    Nun ja, der strategisch denkende Mensch hat ja den Dreißigjährigen und sonstige Verheerungen noch im Gedächtnis: So ganz ohne Getreide, Holz und Kartoffeln kann so eine Armee ja auch nicht anständig kämpfen. Wäre also sinnvoll, die Produktionsflächen, Wohnstätten und Erholungsmöglichkeiten, und wenn man ganz strategisch denkt, auch die natürlichen Ressourcen aus dem Konflikt auszugliedern. Schließlich muß ja nach dem Kampf abends was auf dem Tisch stehen.
    Da sollte man die friedenswichtigen Ressourcen systematisch von den kriegswichtigen trennen, denn so ganz ohne Erholung verweigern die Friedlichen eventuell das Tagewerk!.
    Man kommt unschwer zu dem Schluß („unschwer“ ist natürlich nur für die Friedlichen treffend), daß der Krieg der Ressourcen des Friedens bedarf, man also viel mehr Friedliche benötigt, als Kriegerische. Man benötigt auch zur Kriegsführung mehr Fläche mit Friedlichen, als man Fläche mit Kriegerischen braucht.
    Was läge also näher, die Kriegerischen auf eine kleine Fläche zu beschränken, ihnen aus humanitären Gründen die nötigen Unterkünfte und Nahrungsmittel bereitzustellen, Waffen auch, sofern sie bezahlt werden und dann wartet man ab, wer gewinnt. (Ginge auch ohne Waffen).
    Dann bekommen sie ihr Volk zurück und müssen sehen, wie sie klarkommen.
    Aber sie bekommen vielleicht ein Volk zurück, wie sie es sich gar nicht vorstellen konnten, ein Volk, das Frieden erlebt hat?
    Ausbildung, wie man Waffen benutzt und Krieg führt gibt es reichlich. Ausbildung, wie man ohne Waffen auskommt und Frieden führt, zuwenig.
    So eine richtige „Friedlichenpolitik“ wäre schon sinnvoll, denn die Rückkehrer würden den Kriegerischen den Frieden gehörig um die Ohren hauen.
    ___________________________________

    (Anmerkung: Die Rechtschreibprüfung kennt „kriegswichtig“, „friedenswichtig“ aber nicht)

  12. Moin Herr Borck-Elsner,

    mal was Formelles:

    Wow. Das ist rhetorisch klasse. Sie haben Ihren Beruf als Autor nicht verfehlt. Mir ist allerdings nicht ganz klar, auf welcher Seite Sie stehen. Woran erkennt man die Gerechten und woran die Bösen?

    Moin „maiilimi“

    es gibt ein riesiges Potential an Aufnahmegeeigneten für Sonderkontingente. Leider.

    Moin „Hans“,

    was ist jetzt mit Holocaust und Schweiz? Diskutieren wir noch?

    MfG Michael Lübbers

  13. @Michael Lübbers

    Danke für die Blumen.
    Die „Gerechten“ oder „Bösen“ zu kennen, ist überhaupt nicht notwendig, es gibt die Genfer Konventionen http://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Konventionen#Wichtige_Bestimmungen_der_Genfer_Abkommen_von_1949, woraus sich ergibt, daß alle, die nicht an Kampfhandlungen teilnehmen, besonders zu schützen sind. Die anderen mögen sich nach Lust und Laune bekämpfen.
    Wenn erst einmal eine Möglichkeit geschaffen wurde, daß sich alle, die nicht teilnehmen wollen, für die Zeit der Kriegshandlungen sicher und unbehelligt ihres Lebens freuen dürfen und alle Folgekosten den Siegern auferlegt werden, wird sich das Kriegen von selbst erledigen.
    Man stelle sich ausserdem den wirtschaftlichen Aufschwung vor, wenn es in den Friedensgebieten richtige Bildungs- und Freizeitangebote, gutes Essen und Dächer über den Köpfen, Universitäten, Ruhe und geregelte Arbeitszeiten gibt, kurzum alles, was der Frieden so zu bieten hat.
    Da wird man in den Kriegergebieten bald nicht mehr wissen , worum man streitet. Zur Auswahl der Kriegsgebieten böten sich auch recht kleine Arreale an, bspw die Testgelände der Waffenindustrie, oder die Namib -24.650602, 17.774209.

    Und wenn man pro Friedling (ehemals Flüchtling) ein angemessenes Entgelt bekommt, dann wäre die Fluchthelfer &Co KG ein echtes Erfolgsmodell.

Kommentarfunktion geschlossen