Auch der SPD wird wohl bald die Puste ausgehen

„An vielen Orten Hessens tobt der Kampf um die Windkraft“, schreibt FR-Autor Peter Hanack in seinem Artikel „Der Windkraft geht die Puste aus„. „Denn würde das Gesetz für Erneuerbare Energien so geändert, wie es der Entwurf von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorsieht, dann käme der Ausbau der Windkraft in Hessen weitgehend zum Erliegen oder würde doch zumindest stark abgebremst.“ Dem Bundesumweltminister scheint in der Tat mehr an der Förderung der Kohle zu liegen, folgt man diesem Gastbeitrag von Oliver Krischer (Bündnis 90 / Die Grünen). So wird das nix mit der Energiewende – da sind sich die FR-Leserinnen und -Leser weitgehend einig. So meint Manfred Schramm aus Lüdinghausen:

„Vielen Dank für diesen Artikel zur Windkraft in Hessen von Peter Hanack. Hier wird deutlich, dass man eine Energiewende nicht nur beschließen, sondern dann auch konsequent durchhalten muss. Bei so einem Projekt muss es jetzt für viele Jahre klare Eckpunkte für Wirtschaft und Investoren geben, die vor allen Dingen verlässlich sind. Was das Hin und Her der Politik für Konsequenzen in der Realwirtschaft hat, wird hier sehr deutlich beschrieben. Die Mahnung dieses Artikels und der darin angesprochenen Vertreter der Wirtschaft wird hoffentlich gut genug gehört. Ich bin für die Energiewende und zahle im Sinne der Sache die hohen Stromkosten wie viele andere auch. Wie gut, dass es Journalisten gibt, die die nötigen stabilen Rahmenbedingungen anmahnen, damit das große Ziel dann auch erreicht wird.“

Jutta Hertel aus Böbing:

„Die Bereitschaft der Bürger, in Solar-, Wind- und Bioenergie zu investieren, sinkt, weil von unseren großteils lobbyhörigen Politikern völliger Nonsens verbreitet wird! Durch den Ausbau erneuerbarer Energien werden bisher über sechs Mrd. Euro pro Jahr eingespart, indem weniger fossile Energien gekauft werden müssen. Um die Energiewende erfolgreich umzusetzen, müssen wir pro Jahr Investitionen für den Ausbau erneuerbarer Energien, in die Netzinfrastruktur und für Speicher sowie für die energetische Gebäudesanierung in einer Größenordnung von 31 Mrd. bis 38 Mrd. Euro tätigen. Diese Investitionen führen zu einem erheblichen Nutzen für die Volkswirtschaft, zu Wertschöpfung und Arbeitsplätzen. Anders als die Kosten für fossile Energien, die wir jährlich in erster Linie an ausländische Energielieferanten bezahlen, kommen diese Investitionen in die Energiewende der deutschen Volkswirtschaft zugute.
Die Kosten der erneuerbaren Energien sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Insbesondere die Kosten für Solarenergien haben sich in den vergangenen Jahren so stark vermindert, dass diese wie auch die der Windenergie mittlerweile deutlich unter denen der Atomtechnik und der klimafreundlichen Kohletechnologien liegen.
Die Kosten der Nicht-Energiewende sind deutlich höher und haben als Nebenprodukt den Wegfall von zehntausenden von Arbeitsplätze in einer aufstrebenden Solarbranche, die auch eine nicht zu verachtende Größe bei der Zahlung an Steuern ist. Weiters ist jeder Wegfall eines Arbeitsplatzes ein Schlag ins Gesicht, wenn man bedenkt, mit wie vielen Millionen, wenn nicht gar Milliarden Euro Solarfirmen und Infrastruktur gefördert wurden!
Hinsichtlich der Stromrabatte für die Industrie: Dies wird ja sogar von der EU-Kommission kritisiert. Die Ökostrom-Rabatte für die deutsche Industrie erreichen im laufenden Jahr die Rekordmarke von fünf Milliarden Euro erreichten. Demnach werden mehr als 2000 Unternehmen in diesem Jahr von der Umlage zur Ökostrom-Förderung entlastet. 2098 Firmen oder Firmenteile – 378 mehr als im vergangenen Jahr – erhielten einen Abschlag auf die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), teilte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mit. Die Entlastung summiere sich auf voraussichtlich 5,1 Milliarden Euro – mehr als eine Milliarde mehr als 2013.
Die EU Kommission sieht in dieser Handhabe eine unerlaubte Beihilfe. Die EU hatte sogar kurz nach Bekanntwerden der Anträge im Dezember ein Verfahren gegen Deutschland wegen der Rabatte auf die Ökostrom-Umlage eingeleitet. Die Kommission stößt sich vor allem daran, dass der Kreis der Berechtigten in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet wurde. Die Privilegien sind im Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) verankert.
Als Resümee möchte ich festhalten: Die Energiewende geht uns alle an! Wenn sich auch alle daran beteiligen (Privatpersonen wie auch Firmen) und unsere Politiker weniger Lobbygesteuert und dafür Pro Energiewende handeln würden, könnte man Arbeitsplätze sichern, Förderungen in die Wirtschaft würden nicht verpuffen und wir hätten ein beruhigtes Gewissen (vorausgesetzt man hat eines), etwas für unsere Umwelt und Kinder getan zu haben.“

Harald Kulhanek aus Chorin:

„Ich kann Herrn Harnack nur beipflichten. Ich bin selbst seit fast 10 Jahren an mehreren Windparks beteiligt. Nicht einer hat die projektierte Leistung erreicht und bisher eine Ausschüttung erzielt. Soviel zu dem Argument von Herrn Gabriel, dass man wegen des EEG risikolose Einkommen erzielen könne. Windparks sind insofern schon immer risikobehaftet, weil niemand sagen kann, ob die im Windindex berechneten und aus der Vergangenheit extrapolierten Windstärken tatsächlich erreicht werden. Es hat sich gezeigt, dass in den letzten Jahren ein stetiger Rückgang der Windgeschwindigkeiten erfolgt ist.
Wenn jetzt noch das offenbar politisch gewollte unkalkulierbare Risiko der Einspeisevergütung dazu kommt, würde ich und sicherlich die meisten anderen potenziellen Investoren nicht mehr in Windparks investieren.
Die möglicherweise erfolgende Verpflichtung zur Direktvermarktung wäre vor allem für Einzelanlagen hinderlich, weil sich für sie der damit verbundene organisatorische und bürokratische Aufwand nicht lohnen würde.“

Bernhard Völk aus Augsburg

„Politiker wünschen sich Engagement von Bürgern in Sachen Energiewende. Die Pläne von Minister Gabriel aber würgen dies ab. So erzeugt Politik Politikverdrossenheit. Ich habe keine eigenen finanziellen Interessen, aber Einsatz für umweltfreundliche Energie und damit bessere Gesundheit für viele Menschen muss wichtiger sein, als die Profitwünsche von Konzernen. Windräder sind kein ästhetischer Genuß, aber Kohle- und Atomkraftwerke auch nicht.“

Waltraud Puls aus Bad Bevensen

„Noch immer ist der Reaktor in Fukushima eine große Gefahr und in Deutschland laufen immer noch neun Atomkraftwerke! Und unser Umwelt – und Wirtschaftsminister Gabriel behauptet, er stehe fest hinter dem Atomausstieg – gleichzeitig bremst er den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv mit den von seinem Ministerium vorgelegten Pläne zur EEG-Reform, damit wird die Energiewende nicht erfolgreich fortgeführt.
Dabei übersieht er, die gigantische Chance für die deutsche Volkswirtschaft – Deutschland ist international führend im Export von Technik für Erneuerbare Energien. Erneuerbare Energien schafften 2012 eine direkte volkswirtschaftliche Wertschöpfung von 17 Mrd. Euro, die den Ländern und Kommunen, dem Gewerbe und Handel zu Gute kamen. Außerdem ist die Energiewende ein Jobmotor – während der Wirtschaftskrise war die Erneuerbaren-Branche die einzige mit konstantem Wachstum. Derzeit sind knapp 380.000 Menschen dort beschäftigt.
Da die Erneuerbaren Energien nur geringe Betriebskosten haben, sorgen sie für eine dauerhaft bezahlbare Energieversorgung und machen Deutschland unabhängig von stetig steigenden Brennstoffpreisen auf dem Weltmarkt.
Durch Gabriels Pläne wird der Anstieg der Strompreise nicht verhindert – dafür müsste er die überzogenen Vergünstigungen für aktuell mehr als 2.000 Industriebetriebe zurückfahren und dafür sorgen, dass die Stromkonzerne die günstigen Börsenstrompreise an die Verbraucher/innen weitergeben. In anderen europäischen Ländern zahlen Industriebetriebe höhere Strompreise und beschweren sich über das deutsche Preis-Dumping.
Kohle- und Atomstrom wurden über Jahrzehnte stark subventioniert – ihre staatliche Förderung beträgt mehr als das Neunfache der Erneuerbaren. Und wo bleiben wir mit den ganzen Atommüll? Es ist immer noch kein sicheres Endlager gefunden!“

Torsten Bechhaus aus Werl:

„Ich finde es sehr wichtig, dass mit Berichten zur geplanten Veränderung der Förderung der Windenergie deutlich gemacht wird, dass wir eine Unterstützung der Windenergie als regenerative Energie benötigen. Tatsächlich ist die jetzt geplante Veränderung der Förderung der Windenergie nicht in der Sache begründet, sondern reine Lobbypolitik, um der klimaschädlichen Braun- und Steinkohle längerfristig eine Marktchance aufgrund einer vermeintlichen Notwendigkeit zu geben. Wenn man für einen fairen Vergleich der Kosten der erneuerbaren Energien alle Kosten für Atomstrom oder Strom aus Braun- und Steinkohle gegenüberstellt, wird schnell deutlich, um wie viel die Kosten für diese Energien die Kosten für erneuerbare Energien übersteigen. Die Problematik um Asse ist wohl jedem bekannt. Wir sollten in eine Gesamtbetrachtung für Braun- und Steinkohle auch die Kosten einstellen, die die klimaschädlichen Auswirkungen langfristig unserer Gesellschaft auferlegen. Für die Notwendigkeit einer rentablen Braun- und Steinkohleverstromung wird immer das Argument vorgebracht, dass wir diese Kraftwerke als Grundlastversorgung benötigen. Mit der Grundlast wird der Stromanteil bezeichnet, der durch den Dauerbetrieb der herkömmlichen Kraftwerke ins Netz eingestellt wird und der durch die sogenannte Spitzenlast dann durch andere Energiegewinnung in der, in der Spitze benötigten Menge, aufgefüllt wird. Kohle- und Atomkraftwerke sind nicht so flexibel wie Gaskraftwerke. Sie brauchen längere Vorlaufzeiten um ans Netz zu gehen und eignen sich daher nicht als Spitzenlastkraftwerke. Dies kann bei geringem Stromverbrauch, z. B. an Wochenenden, und bei großen Mengen an erneuerbaren Energien durch Wind und Sonne zu Überproduktionen führen, so dass die Einspeisung der erneuerbaren Energien ins Netz zurückgefahren werden muss oder der zu viel produzierte Strom ins benachbarte Ausland fast verschenkt wird.. Dieses System lässt sich nur dadurch verändern, dass wir uns von den Grundlastkraftwerken mit Atom-, Braunkohle- und Steinkohlestrom verabschieden und den vollständigen, durch erneuerbare Energien gewonnenen Strom als Grundlast ins Netz einspeisen. Den darüber hinausgehenden Spitzenbedarf erzeugen wir in hochmodernen und flexiblen Gaskraftwerken. Bei einer solchen Umstellung verbrauchen wir allen Strom, der durch regenerative Energien gewonnen wird, und schalten nach und nach die klimaschädlichsten Braun- und Steinkohlekraftwerke ab. Die Kosten der Allgemeinheit werden hierdurch deutlich gesenkt und der Nutzen der regenerativen Energien gesteigert. Auch die klimaschädlichen Auswirkungen, insbesondere der Braunkohleverstromung können hierdurch vermieden werden.. Ein solches System ist auch der Politik bekannt, jedoch aus Gründen des Lobbyismus nicht gewünscht. Deshalb nehmen die Konzerne zur Zeit lieber hochmoderne Gaskraftwerke vom Netz und behaupten, diese nicht rentabel betreiben zu können, um die gewinnbringenden Atom- und Kohlekraftwerke als Grundlastkraftwerke zu betreiben, deren Kosten dann von der Allgemeinheit zu tragen sind.“

Michael Kelber aus Niederfüllbach:

„Ich freue mich einen so gut recherchierten Artikel zu lesen! Wenn Herr Gabriel das umsetzt, was er sagt, bedeutet das nicht nur das Ende für Windstrom sondern auch das Ende von Photovoltaik. Wir brauche zum Klimaschutz jedoch MEHR erneuerbare Energie und nicht weniger! Er sollte das EEG in seiner anfänglichen Fassung wieder in Kraft setzten. Darin sind nämlich viel weniger EEG-Umlagen-befreite Unternehmen enthalten.
Den erneuerbaren Energien gehört aus Klimaschutzgründen, aber auch aus Kostengründen (die Kostensteigerungen bei konventionellen Energien sind unendlich, während Wind und Sonne niemals teurer werden) die Zukunft. Entweder wir beginnen die Zukunft jetzt oder wir verschlafen sie!
Auch historisch gesehen sind diejenigen, die alte Technologien (z.B. Pferdekutschen oder Dampflokomotiven) erhalten wollten langfristig gescheitert.“

Bernd Szeliga aus Oststeinbek

„In Ihrem Artikel vom 06.03.2014 „Windkraft geht die Puste aus“ von Peter Hanack wird auf eine sehr wesentliche Ausprägung hingewiesen, die in den vergangenen Debatten meines Erachtens viel zu wenig Beachtung fand: Es ist sehr wichtig, regionale Windkraftanlagen zu fördern und nicht nur gigantomanische Investitionen an Meeresküsten nebst dann notwendigem Leitungsnetzausbau als Lösung in Betracht zu ziehen. Ich hoffe sehr, dass die erwähnte gemeinsame Initiative der vier Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein auch diesen Aspekt für einen erfolgreichen Widerstand gegen die geplante EEG-Reform ins Feld bringen und damit beitragen, bereits erzielte Fortschritte zu einer Energiewende fortzusetzen.“

Simon Führt aus Ihlow:

„Ich finde es erschreckend, was die neue Bundesregierung insbesondere Herr Gabriel mit uns macht. In Deutschland sind wir Weltmarktführer in den erneuerbaren Energien, es wird ein Großteil der Patente durch deutsche Unternehmen gehalten. Mittlerweile arbeiten über 80.000 Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien, Tendenz steigend! Es ist erschreckend, dass diese Arbeitsplätze nicht zählen, denn mit der Novelle des EEG sind diese Arbeitsplätze in Gefahr und dass ohne Not. – Zählen Arbeitsplätze bei RWE mehr als die der, der erneuerbaren Energien? – Herr Gabriel, Sie sind Wirtschaftsminister, kümmern Sie auch um Unternehmen der erneuerbaren Energien!
Für mich als Mitarbeiter in einem Unternehmen, dass technologischer Weltmarktführer im Bereich der erneuerbaren ist, kommt es mir äußerst ungerecht vor, wie von Seiten der Politik agiert wird.Durch Herrn Gabriel wird die Braunkohle in den Vordergrund gerückt, in der Lausitz und im Rheinland werden Dörfer weggebaggert, nur um Unternehmen zu schützen, die bislang die Energiewende verschlafen haben und nun herbe Verluste einfahren.
Es wird immer auf die Kosten der erneuerbaren Energie verwiesen, doch diese sind extrem niedrig. Eine Windenergieanlage kann je nach Standort und Größe den Strom für 6-9 Cent/kWh produzieren (ohne einen Cent Subventionen zu erhalten), welches konventionelles Kraftwerk kann da mithalten??? Auch ein weiterer Vorteil ist, dass kleinere Gemeinden, durch die Erneuerbaren Energien, die sonst keine Möglichkeit haben, Gewerbesteuer zu generieren, dies nun tun können. Außerdem werden durch z. B. der Windenergie Arbeitsplätze in Strukturschwachen Regionen geschaffen.
Also Herr Gabriel, die Energiewende ist das größte Projekt der Deutschen seit der Wiedervereinigung, dass von vielen Staaten beobachtet wird. Setzen Sie eine Grundlage um dieses Projekt zum Erfolg zu führen, denn daran werden Sie Zeit Ihres Leben gemessen!“

Sven Marquardt aus Chemnitz

„Lieber Herr Gabriel,
jedes Kind weiß, wie die Erde gerettet werden soll (weniger Abgase, weniger Müll usw.) und im Grunde ist jedem Bürger klar, dass auch ein Umdenken bei der Energiegewinnung und dem Energieverbrauch stattfinden muss. Es fühlen sich aber nur wenige dafür zuständig und bevor es an den eigenen Geldbeutel geht, sagt man lieber: „Nach mir die Sintflut!“ und die Politik macht mit. Aufgabe der Politik sollte aber sein, die guten theoretischen Ansätze zur Energiewende dem Bürger zu erklären und ein klares Ziel zu vermitteln.
Autobahnen die unsere schönen Landschaften durchziehen und riesige von der Landwirtschaft missbrauchten Flächen werden vom Bürger als Mittel zum Zweck akzeptiert. Warum ist das bei Windkraftanlagen anders? Wind entsteht durch die atmosphärische Erwärmung durch die Sonne. Wir nutzen aber das Potential der Sonnenenergie bisher nur ansatzweise. Hier ist der industrie- und wissenschaftsstandort Deutschland gefragt. Man muss nur das riesige Potential für Arbeitsplätze und eine bessere Zukunft erkennen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, gibt es keine Zukunft.“

Uwe Beck aus Neunkirchen am Brand:

„Die Pläne von Sigmar Gabriel sind erschreckend. Mit der sogenannten Deckelung werden wichtige Projekte schreifern. Die Förderung darf nicht gemindert werden, weil sonst wichtige Investoren abspringen werden. Damit würde die Energiewende verzögert werden. Anscheinend ist es einfacher und lukrativer, Kohle- und Atomstrom zu subventionieren. Dort betragen die staatlichen Förderungen übrigens das 9-fache dessen, was für erneuerbare Energien ausgegeben wird.
Ich möchte keinen Atomstrom mehr. Die ganze Welt schaut auf Deutschland, was wir aus der angekündigten Energiewende machen. Diese Chance sollten wir nutzen, nicht nur wegen der sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Möglichkeiten, sondern vor allen Dingen auch für unsere Kinder.“

Lars Krüger aus Potsdam:

Ich war selbst mehr als zehn Jahre bei einer Planungsfirma für Windkraftanlagen angestellt. Diese ist auch in Hessen aktiv. Den Planungsbüros wird oft vorgeworfen, sich wie „Glücksritter“ auf bestimmte, zur Planung ausgewiesene Gebiete zu stürzen und dort das große Geld zu machen. Klar, ohne die Aussicht auf Wirtschaftlichkeit funktioniert kein Unternehmen! Man kann aber auch nicht behaupten, daß hier Unsummen auf Kosten des kleinen Mannes verdient werden.
In der Realität ist es vielmehr oft so, daß mittlerweile von zehn begonnenen Projekten aus den verschiedensten Gründen nur eines erfolgreich abgeschlossen werden kann. All die anderen neun Projekte haben aber auch Zeit, Personal und viel Nerven gekostet! Im Endeffekt kommt dabei nach vier bis fünf Jahren (!) Entwicklungsarbeit an einem Windpark oft nur noch so viel „heraus“, daß es gerade mal dafür reicht, die Löhne der Mitarbeiter und die unterdessen aufgelaufenen Verbindlichkeiten gegenüber der Hausbank zu begleichen.
Ich habe manchmal den Eindruck, daß es die Visionen und die Überzeugung der Mitarbeiter und Geschäftsführer sind, das Richtige für eine lebenswerte Zukunft zu tun, die die Planungsbüros am Leben halten! Dafür, daß es diese viele kleinen Firmen sind, die die von der Bevölkerung mehrheitlich gewünschte Energiewende maßgeblich gestalten, werden ihnen schon jetzt von der Politik und der Verwaltung auf verschiedensten Ebenen viel zu viele Steine in den Weg gelegt.
Wenn nun noch eine erneute Kürzung der garantierten Einspeisepreise vorgenommen wird, wären auch viele Enthusiasten wirtschaftlich gezwungen, sich aus Mittel- und Süddeutschland zurückzuziehen. Einige würden evtl. ganz „hinwerfen“, was die Monopolbildung (Energiekonzerne mit Großprojekten) begünstigt und die Etablierung von kleineren „Bürgerwindparks“ zunehmend behindert.
Und mal aus einem ganz anderen Blickwinkel: wie soll ich es meinen Kindern erklären, daß wir im Jahr 2014 den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien gestoppt haben, nur weil der Strom daraus zuvor 10% mehr kostete? Mal im Ernst: das ist doch eigentlich ein traumhafter Wert im Verhältnis zu dem „gesellschaftlichen und zukunftstechnischen Nutzen“ den wir alle daraus ziehen?!
Wir, die Bürger, geben ungefragt Milliarden für Bahnhöfe, Flughäfen, Autobahnen, Drohnen usw. aus, die uns vermutlich viel weniger nutzen! Seit einigen Jahren wird uns doch immer klarer, daß es nicht die bloße Steigerung des Bruttosozialprodukts ist, die eine entwickelte Gesellschaft ausmacht, sondern eine Vielzahl anderer Faktoren, unter denen eine intakte Umwelt eine große Rolle spielt.
Ich denke, daß Deutschland als (von vielen Ländern bewunderter) Vorreiter in Sachen gesellschaftlich getragenen Klimaschutzes gut daran täte, keine Deckelungen oder Kürzungen vorzunehmen. Wir sollten uns jetzt eher weiterentwickeln und zusätzlich darauf konzentrieren, wie man die umweltverträglich gewonnene Energie bedarfsgerecht dezentral speichert. Ein paar Cent Einspeisevergütung mehr für Strom aus „regenerativer Speicherenergie“ würde diese notwendige Entwicklung gewiss enorm beflügeln! Also: wie wäre es mit einem 100.000 Keller Programm für den Anfang?“

Stefanie Schneidereit aus Hamburg:

„Mit Leuten wie Sigmar Gabriel wird wohl auch der SPD bald die Puste ausgehen. Er ist unglaubwürdig, bricht Wahlversprechen, missachtet den Willen der Mehrheit der Bevölkerung und fördert damit die sogenannte Politikverdrossenheit. Vor der Wahl redete er wie alle Politiker von der Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen. Nach der Wahl legt er ein Gesetz vor, das die massenhafte Vernichtung sowie die Verhinderung der Schaffung neuer Arbeitsplätze zur Folge haben wird.
Vernunft und in die Zukunft gerichtetes Handeln können wir von Vertretern dieser Kaste, deren minimales Zeitfenster und Sichtweite bis zur eigenen Nasenspitze reichen, wohl nicht erwarten.
Die Energiewende ist dringend geboten und die meisten Menschen sind vernunftbegabte Wesen. Sie glauben nur nicht mehr daran, dass die Politiker in ihrem Sinne handeln. Sie sind Politikerverdrossen.
Herr Gabriel hat mit seiner Gesetzesvorlage der SPD für die Europawahl einen Bärendienst erwiesen.
Ich hoffe für den Klimaschutz und die dafür erforderliche Energiewende, für die Windkraftanlagen in Hessen und für uns alle.“

Michael Ohl aus Rietberg:

„Es bläst mittlerweile ein rauher Wind durch den Alternativstrom. So doll und so beständig, dass es nur noch ginge mit Strom-Autobahnen von Nord nach Süd, mit Land-Enteignungen und milliardenschweren Investitionen des Kapitalmarktes, der dann sein eingesetztes geliehenes Geld langfristig steigernd zurückerhalten haben möchte mit Zins und Zinseszins. Klar, unsere Kinder werden kein Geld haben, keine Rentenzuversicht, Abzahlungen und Atommüllhalden.
in unvorstellbaren Größen- und Zeitordnungen. Dazu die kommenden Belastungen durch den Klimawandel und Klimaflüchtlingen, dann ist es auch nicht schlimm sie schon mal an die Stromtrassen zu knebeln, damit unsere Global Investors und Großkonzerne ihre Finger wund zählen können mit der verdienten Kohle (neben der verbrannten Kohle).
Wollen wir einen lokalen Energiewandel oder eine zusätzliche Fessel für die Versklavung unserer Nachkommen?“

Götz-Reinhardt Lederer aus Wülfrath

„Die Energiewende wurde bisher vor allem von Bürgern getragen, nicht von den großen Energieversorgern. Um den Bürgern weiterhin die Investition in erneuerbare Energien zu ermöglichen, muss es verlässliche Bedingungen geben, wie etwa durch das EEG in den letzten Jahrzehnt. Den größten Anteil der Stromerzeugung wird nach der Energiewende die Windkraft tragen müssen und zwar Windkraft an Land. Dies bedeutet, dass vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen die Windkraft stark ausgebaut werden muss.
Die Pläne von Minister Gabriel ermöglichen aber gerade keine verlässliche Planung. Der Bau der erforderlichen Windkraftanlagen an Land wird nach seinen Plänen verhindert oder wenigstens stark gebremst. Die Bundesregierung hat im letzten Jahr schon die Photovoltaik in Deutschland auf die Hälfte abgewürgt, das darf sich bei der Windkraft nicht wiederholen.“

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40 Kommentare zu “Auch der SPD wird wohl bald die Puste ausgehen

  1. Ich habe den Artikel um en es hier geht ich glaube es war am 06.03. auch gelesen und mich anschließend gewundert was für eine Welle von Leserbriefen er ausgelöst hat. Als ich ihn gelesen habe dachte ich wie kann man so viel schreiben ohne auf den Punkt zu kommen. Ich habe auch schon etliche andere Berichte zum Thema neues EEG gelesen , aber in keinem hat gestanden was jetzt eigentlich Sache ist. Um wie viel Geld oder % will man die Windkraftförderung denn zurückfahren? Was ich gelesen habe ist das man einen maximalen Zubau von 2,5 GW im Jahr erreichen will. Das ist zwar zu wenig wenn man je mit der Energiewende fertig werden will, aber mehr als in den letzten Jahren erreicht wurde. Wenn man überlegt das man sicher ca 80 GW Wind braucht könnte der jährliche Zubau schon 3-3,5 GW betragen. Wenn man aber seit einigen Jahren lesen kann das für die Pacht von Flächen für Windräder astronomische Summen bezahlt werden, dann ist bei der den derzeitigen Fördersätzen wohl ein bisschen Luft drin, diese Luft sollte schon über eine gewisse Absenkung der Förderung rausgelassen werden. Da ich aber noch nie gelesen habe wie hoch die geplante Absenkung wirklich ist habe ich auch keine Meinung in der Frage ob sie zu hoch ist.

  2. Eine Summe so vieler unsinniger ja geradezu unehrlichen Kommentare habe ich noch nirgends gefunden.
    Die Energiewende ist nicht einmal im Anfang positiv.
    Photovoltaik ist nicht günstiger als vor Jahren weil alle 20Jahre lang verbindlich exakt die selbe Vergütung bekommen. Nein im Schnitt kostet die Photovoltaik noch 24 Cent /kWh das ist locker der 5 fach höhere Preis gegenüber konventioneller Produktionskosten.
    Bei Wind es geradezu unsinnig weil er wie bei Agora nachzuschlagen zufällig meinst unter 4km/h Windgeschwindigkeit = Null Komma Null Windstrom

  3. Insgesamt 80GW ist die erforderliche Leistung die Deutschland dauerhaft verbraucht.

    Selbst 80% von diesen 80 GW = 60GW sind niemals dauerhaft von Erneuerbaren zu erreichen weil Sonne, Biogas, Fließwasser nicht wirklich steigerbar.
    Und Windräder maximal 15% der Volleistung also nur zufällig meist aber zufällig nicht liefern können.
    Windräder an Land sind unsinnig und das hat Sigmar Gabriel richtig erkannt.
    Wenn Wind und Sonne keine Rechnung stellen die Betreiber aber immer die Rechnungen schreiben auch in Jahrzehnten den vielfach höheren Preis als konventionelle kann das nichts werden.
    Nein diese Energiewende ist Schwachsinn. Niemals wirtschaftlich

  4. Man sollte die Diskussion über die Kosten sein lassen. Jeder rechnet sich die Kosten gerade so hin, wie er es für die eigene Argumentation nützlich ist.
    Eine Stromversorgung, wie wir sie heute kennen, lässt sich mit Windenergie nicht betreiben. Dazu weht der Wind nicht stetig genug und Speicher gibt es keine. Keine der in die Diskussion geworfenen Ideen für Speicher (Autobatterien, Speicherseen, Bergwerke, etc.) ist realistisch machbar.
    Vielleicht ist Sigmar Gabriel inzwischen diese Erkenntnis auch schon gekommen oder er hat sich den Vortrag „Energiewende in Nichts“ von Prof. Sinn auf YouTube angeschaut.
    Dummerweise hat man den Leuten jahrelang erzählt, dass es mit 100% erneuerbaren Energien funktioniert. Jetzt versucht man, den Zug elegant zum Stehen zu bringen, ohne dass alle (Wähler) abspringen. Das nennt man Politik.

  5. Herr Flessner und Frau Gruber konnten sie uns mal verraten wo nach ihrer Meinung die Energie herkommen soll wenn noch die eine oder andere Milliarde von Menschen auch so viel verbrauchen will wie sie oder ich?

  6. Gerne die Antwort die Kernenergie steht in allen Weltmeeren in so übereichlicher Menge zur Verfügung. Kohle vorkommen die erschlossen und bekannt sind reichen sicher noch bis zu 800 Jahre plus derer die noch nicht erschlossen.

    Öl und Gas Vorkommen reichen was die erschlossenen angeht sicher noch weit über 100 Jahre plus der täglich neu entdeckten und neu zu erschließenden.

    Und Strom wird in Kilowatt mal Zeit gemessen also kWh
    = k W h

    Ja es stimmt alle Deutschen zahlen ~ 5 Cent für den Strom und zusätzlich mit dem Aufschlag von 6,24 Cent die Solarstromerzeugung von nur ~ 6% Strom Einspeisung.

    Jeder Bürger bekommt grob 6% seines Strom Bezug als Anteil und zahlt über 20 kWh a 6,24 Cent das winzige bisschen Wind und Sonnenstrom.

  7. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=13&cad=rja&uact=8&ved=0CGgQFjAM&url=http%3A%2F%2Fwww.badische-zeitung.de%2Fwirtschaft-3%2Fin-england-entstehen-zwei-neue-atomkraftwerke–76366530.html&ei=WckpU43WLuSK4gTUjoHwDQ&usg=AFQjCNGcPannJa78YJGyrFpEr0Wj9mvtdw
    Dieser Bericht beschreibt sehr gut warum ich Kernenergie eigentlich für wirtschaftlich Tod halte. Es kommen aber immer wieder Leute um die Ecke die die Wahrheit einfach nicht sehen wollen. Dann haben wir hier anstatt darüber zu diskutieren wie die Energiewende zu realisieren ist wieder eine AKW Diskussion. Kohle holen wir inzwischen aus Australien und Südamerika. Gas gibt es nur genug weil die USA bereit sind dafür ihr Land zu ruinieren und für Öl bohren wir 1000 m tiefe Löcher. Wegen Uran wird in Mali derzeit Krieg geführt und alte Atomraketen die derzeit einen großen Teil des AKW Brennstoffes liefern wachsen auch nicht auf Bäumen. Ich würde den Verantwortlichen raten sich an Frau Gruber zu wenden da sie anscheinend alle diese Probleme lösen kann und das auch noch für die eine oder andere Milliarde an Menschen mehr. Wobei ich aber gespannt bin was an dem oben stehenden Bericht falsch sein soll.

  8. zu Hans
    Ich will die angesprochenen Probleme nicht leugnen. Aber Windenergie ist keine Lösung. Alle ihre Windturbinen und Solarzellen liefern nicht mal 15% des Stromverbrauches in Deutschland (und nicht mal 2% des Energieverbrauches). Wollen Sie sie um den Faktor 7 ausbauen? In welcher Zeit? Wir hätten dann etwa 450 GW installierte Leistung. Der Speichersee, den Sie dann bräuchten, um die Schwankungen auszugleichen, müsste so gross sein, dass sie ganzen Bodensee 1000 m hoch pumpen könnten. Man stelle sich einen Dammbruch lieber nicht vor.

  9. zu Hennig Flessner
    Wenn man 2% der Fläche von D. mit Windrädern bestückt bekommt man über 60% der Jahresstrommenge also ganz so ist das nicht wie sie schreiben. Die Energiewende soll ja auch nicht bis 2020 gemacht werden. Es gibt eine VDE Studie die ich auf Wunsch auch hier einstellen kann nach der können die EE bis auf 80% ausgebaut werden bevor es Speicherprobleme gibt. Wenn wir in 15 Jahren bei den 80% sind kann man immer noch entscheiden ob und wie man weitermacht. Der Link den ich einstelle handelt von dem Problem und zeigt jetzt schon gangbare Wege auf. Das Thema Speicher wird viel zu hoch gehandelt. Die nächsten 10 Jahre gibt es kein Speicherproblem außerdem ist völlig klar das irgendwo in Europa immer genug Wind weht. Wenn ein Problem existiert dann ist es mehr ein Netzproblem als ein Speicherproblem und damit lösbar.

    http://search.tb.ask.com/search/redirect.jhtml?action=pick&ct=GD&qs=&searchfor=kombikraftwerk+2&cb=XP&pg=GGmain&p2=%5EXP%5Exdm284%5EYYA%5Ede&n=77FD35DB&qid=4db71aa9c099457fa890f297ac10a7dd&ss=sub&pn=1&st=hp&ptb=CB81723F-5293-4803-8BE4-FDF52C76B3FA&tpr=hpsb&si=CJSW36SOi70CFSQXwwod6iUAug&redirect=mPWsrdz9heamc8iHEhldEU5ahuQuYKVMLU8e95Ak%2BIAh5kzKroN4LA%2FtgGiA6PaNupK8e4ozriKa3dd9XkH776LWUrTjawA%2Fs4rD9Kq95pAnW%2FRWqS2XXgQIjRlYS5zrFsa6agDdyiBBwsClhu%2FCXg%3D%3D&ord=0&

  10. zu Hans:
    Ihre Ausbaupläne sind schon sehr ehrgeizig. Zur Zeit liefern die 32’000 MW Windturbinen 8% des Stromverbrauches. Wenn sie auf 80% wollen, müssen Sie also noch mal 9*32’000 = 288’000 MW installieren. Bei 15 Jahren macht das 19’200 MW pro Jahr und bei 200 Arbeitstagen im Jahr 96 MW pro Tag. Wenn man mal von 4 MW pro Turbine ausgeht und nur 12 Stunden am Tag arbeitet, muss ca. alle 30 Minuten eine neue Turbine ans Netz gehen.
    Wenn dann mal richtig Wind ist, wie gestern, müssen natürlich die meisten Windturbinen abgeschaltet werden, denn 288’000 MW können wir beim besten Willen nicht verbrauchen. Dieser Strom fehlt uns dann an unseren 80%. D. h. wir müssen noch mehr Turbinen installieren.
    Mann kann es auch anders betrachten. Nehmen wir an, dass Sie 80% erreichen wollen ohne Speicher. Sicher erhalten Sie aus Windturbinen nur 5% der Leistung. Wenn sie also sicher sein wollen, 80% = 64’000 MW immer aus Windturbinen zu erhalten, müssen Sie das 20fache installiern. Das macht dann 1’280’000 MW. Jetzt sind wir schon bei einer Windturbine alle 7 Minuten.
    Ich halte das, ehrlich gesagt, für nicht ganz realistisch.
    Zur VDE-Studie:
    Unsere Stromversorgung wird von den Verbrauchern bestimmt. Der Verbraucher bestimmt, wieviel Strom produziert wird. Das klingt banal, ist aber nicht jeden bewusst. Wenn man dem Verbraucher die Freiheit gibt, seine Geräte einzuschalten, wann er will, führt dies zu einem schwankendem Verbrauch. Die Erzeugung aus Wind (und Sonne) schwankt auch. Da aber Verbrauch und Erzeugung immer im Gleichgewicht sein müssen, muss jemand die Differenz ausgleichen. Das können Speicher sein oder konventionelle Kraftwerke. Die VDE-Studie sagt, dass die bestehenden Kraftwerke dies können und man daher keine Speicher braucht. Das heisst aber letztlich, dass man zusätzlich zu jeder Windturbine das entsprechende Pendant in konventionellen Kraftwerken braucht.

  11. zu Henning Flessner
    Das da oben ist also ihre Berechnung. Schauen wir uns mal an was die Wissenschaft dazu sagt.
    http://www.wind-energie.de/sites/default/files/download/publication/studie-zum-potenzial-der-windenergienutzung-land/bwe_potenzialstudie_kurzfassung_2012-03.pdf
    Kurz zusammengefasst steht hier drin das man mit modernen Anlagen auf durchschnittlich >2000 Volllaststunden kommt( das Umweltbundesamt geht von > 2400 Volllaststunden aus) und mit 2% der Fläche von D. 65 % es Jahresstrombedarfs erzeugen kann. Ich denke das ihre Berechnung den Vergleich mit der hier verlinkten Studie nicht wirklich standhält. Das fängt schon mit den wahrscheinlich bewusst gewählten sehr niedrigen Anzahl der Vollaststunden an. In der Studie wird der derzeitige Stand der Technik zu Grunde gelegt während sie zum Teil 10 Jahre alte Anlagen mit berücksichtigen. Das ist, wie die 24 Cent kosten für die kwh PV Strom weiter oben, natürlich nichts anderes als Volksverdummung.

  12. zu Hans
    Natürlich kann man Deutschland mit Windturbinen vollstellen und übers Jahr gesehen viel Strom erzeugen. Nur Sie können mit Windstrom nicht eine Verbrauchskurve nachfahren. Wie wollen Sie es hinkriegen, dass der Wind weht, sobald wir abends den Fernseher einschalten? Es gab im letzten Jahr Tage, da haben die alle Windturbinen zusammen nur 400 MW geliefert, obwohl der Verbrauch in Deutschland 60’000 MW war. Wie soll das ohne Speicher oder konventionelle Kraftwerke funktionieren? Fragen doch mal ihre „Wissenschaftler“. Übrigens, der Bundesverband Windenergie würde sich selber nicht als Wissenschaft bezeichnen. Das ist eine ehrliche Interessenvertretung der Hersteller von Windturbinen (und dagegen ist auch gar nichts zu sagen.)

  13. zu Henning Flessner
    Ich hätte auch eine Studie vom Umweltbundesamt einstellen können. Nur die ist dreimal so umfangreich, die liest dann eh keiner. Sie kommt aber zu den gleichen Ergebnissen. Ich habe sie ja bei den Vollaststunden einmal zitiert. Sind wir uns also jetzt einig das man entgegen ihrer ersten Aussagen mit Wind durchaus nennenswerte Mengen an Energie erzeugen könnte. Ob 2% der Fläche gleichzusetzen ist mit vollstellen von D. soll jeder der hier mitliest selbst entscheiden. Wobei ich 2% oder 65 % Windstrom eigentlich schon für etwas viel halte. Den Link den ich zum Kombikraftwerk 2 eingestellt habe ignorieren sie bisher. Ich denke das ist deshalb so weil sich damit ihr letztes Argument beginnt in Luft aufzulösen. Es ist halt leider so (wohl aus ihrer Sicht) das sich die letzten Monate herstellt das die Energiewende zu vernünftigen Preisen möglich ist.

  14. zu Hans
    Sie gehen nicht auf meine Fragen ein. Daher zum letzten Mal: was machen Sie, wenn der Bedarf 60’000 MW ist und ihre Windturbinen nicht mal 10% davon liefern?

  15. zu @ Henning Flessner
    Auf diese Frage bin ich schon etliche mal eingegangen. Wir machen zuerst einmal das was im Kombikraftwerk 2 zwei Jahre lang erprobt worden ist. Das bedeutet das man ohne Wind oft Sonne hat siehe gestern und heute und wenn man das nicht hat muss Biomasse ran (also Biomasse nicht als Grundlast wie derzeit sondern als Regelenergie)und wenn das nicht reicht Wasserkraft aus Skandinavien oder Windenergie aus dem benachbarten Ausland ( das in ganz Europa Flaute herrscht gibt es nicht) oder Solarenergie aus Nordafrika oder Südeuropa. Die Energiewende soll ja erst 2050 fertig sein. Wir müssen nur dran bleiben und das nach und nach aufbauen. Das ist wie oben beschrieben nicht zuerst ein Speicher sondern ein Netzproblem. Man sollte erst einmal die Basis schaffen indem man die Onshore Kapazitäten schafft, dann kann man fortlaufend endscheiden wie es weiter gehen soll und wenn in 20 Jahren sich herausstellt das man noch 10 GW Gas braucht dann ist das halt so.
    Was ist denn die Alternative? Gestern habe ich gelesen das man in Australien darüber nachdenkt den Kohleabbau zu reduzieren und die Kohle mehr selbst zu verbrauchen wollen wir dann die Bundeswehr hinschicken. Wir können auch auf AKW setzen, dann muss die Bundeswehr aber schnellstens nach Mali. Vor ein paar Tagen habe ich ein Gespräch mit Peter Scholl Latur
    im TV gesehen bei dem er Frankreich geraten hat schnellstens dort zu verschwinden wenn sie kein Debakel erleben wollen. Wir können natürlich auch unser Land endgültig ruinieren in dem wir flächendeckend für ein paar Jahre Fracking zulassen. Wie sie sehen sind die EE Energien, Energie für die Selbstversorgung und damit für den Frieden und ist die Rohstoff intensive herkömmliche Energieversorgung ohne vordlaufende Kriege nicht möglich. Dazu muss man sich nur aktuell auch die Russlandkrise betrachten oder den Irakkrieg u.s.w.

  16. Danke für den Link. Selten so gelacht beim Lesen der angesprochenen Studie.
    Die Kosten für das CERN, das zwar das Wort nuclaire im Namen führt, aber nichts mit Kernenergie zu tun hat, wird der Kernenergie in Rechnung gestellt. Das ist so ähnlich, als wenn man die letzten Sturmschäden auf die Windenergie umlegt. Die Kosten für die Asse, wo auch viel Krankenhausmüll liegt, wird auch der Kernenergie zugerechnet und nicht den Krankenkassen.
    Die Förderung des deutschen Steinkohlebergbaus war eine sozialpolitische Massnahme. Man hätte natürlich auch zehntausende Bergleute entlassen können und billige Importkohle verbrennen können. Aber die Krise im Ruhrgebiet war schon gross genug. Diese Kosten dazu zu benutzen, Steinkohlestrom als teuer hinzustellen, ist schon nicht mehr als lustig bezeichnen. Das ist schon eher böswillig.
    Die Studie stammt von Forum Ökologische Marktwirtschaft. Das sind zwei junge Betriebswirtschaftlerinnen, ohne tiefere Kenntnis der Energietechnick und -wirtschaft.
    Heute kann sich jeder Institut, Sachverständiger oder Forum nennen. Man schreibt irgendwas zusammen, was von niemanden gegengelesen wird und schon hat man einen Artikel in der Zeitung oder sogar einen Bericht im Fernsehen. Der Zuschauer glaubt dann, das seien Äusserungen von Wissenschaftlern. Keine dieser „Studien“ würde in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht.
    Ein grandioses Beispiel ist die neueste Studie des „Thinktank“ Agora Energiewende: Wenn wir weniger Strom verbrauchen, brauchen wir auch weniger Stromleitungen. Schon erstaunlich, mit welch simplen Gedanken man es zu einem Thinktank bringt.

  17. zu @ Henning Flessner
    Ich freue mich wenn ich zu ihrer Erheiterung beitragen kann. Wie wäre es denn damit das sie begründen warum das mit dem Kombikraftwerk nicht funktioniert oder was mit den Kosten für das AKW in Großbritannien falsch gelaufen ist. Ach habe ich vergessen, die Frage welche Energie weniger kostet haben sie ja schon aufgegeben und ziehen sich auf das Thema das erst in 20 Jahren auf der Tagesordnung steht, nämlich Speichermöglichkeiten, zurück.

  18. zu # 18 Hans
    Der von Ihnen genannte Beitrag von 3sat endet bezeichnenderweise mit den Worten: „Pure Propaganda“. Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. Ein derart seichter Beitrag, in dem mit unbewiesenen Zahlenmaterial um sich geworfen wird, ist nicht ernst zu nehmen.
    Sie haben daher völlig zu Recht angemerkt, das müsse man einfach nicht mehr kommentieren.

    Folgt man nämlich der Argumentation dieses „Beitrags“, dass teurer Steinkohlestrom durch billigeren Ökostrom substituiert wird, dann müsste ja der Strom von Jahr zu Jahr billiger werden, weil der teure Strom durch den billigeren ersetzt wird.
    Leider ist es genau umgekehrt, der Strom wird von Jahr zu Jahr teurer.

    Mich würde interessieren, wer diesen 3sat Beitrag in Auftrag gegeben und finanziert hat.
    Das Ganze erinnert mich an die Diskussion um das Treibhausgas CO2, das angeblich unsere Welt zugrunde richtet. Mit einem Anteil in der Atmosphäre von etwa 0,04 Vol.%.
    Es soll Wärmemengen speichern, die rein physikalisch nicht möglich sind. Auf geradezu magische Weise.

  19. zu @ # runeB
    Im Prinzip möchte ich auch bei ihnen auf meine Beiträge 17 u. 20 verweisen. Das Strom speziell unter schwarz/ gelb immer teurer geworden ist hat mit Kostenrechnung zu tun und in dieser Frage hat der Bericht bei 3 Sat recht. Die EE werden auf der Stromrechnung zu Vollkosten aufgeführt und die herkömmlichen nur zu Teilkosten. Als absolut entlarvend sehe ich an wenn man sieht von wo aus die geplanten 3 großen Stromautobahnen losgehen sollen 2 der 3 Strecken beginnen in den Braunkohle Regionen von D. Die Kosten dieser Neubauten werden aber als Strompreisanstieg der Energiewende zugeordnet. Oder schauen sie sich mal an was ich zum Thema AKW in Großbritannien verlinkt habe. Die da genannten Kosten für AKW Strom sind immer noch nicht die Vollkosten, da zumindest eine Haftpflichtversicherung auch in dem Fall nicht vorgesehen ist. Ich habe keine Probleme damit zu fordern das alle Förderungen für alle Energieträger abgeschafft werden. Dann sollte es aber auch keine Enteignungen bei der Braunkohle und kein Dreck in die Luft schleudern für 0 Euro geben. Das die EE volkswirtschaftlich gesehen inzwischen billiger sind bestreitet ernsthaft keiner mehr und außerdem gilt nach wie vor das was ich hier im Forum schon vor 5 Jahren geschrieben habe: Die EE stellen einen Strompreisdeckel dar der immer weiter sinkt. Sie können ja mal einen begründeten Tipp abgeben was ÖL ,Kohle oder Gas in 10 Jahren kostet. Bei Wind und PV ist das nicht wirklich schwer zu sagen deutlich weniger als heute.

  20. zu 22 # Hans
    Zu Ihrem Beitrag 17 ist anzumerken:
    Ohne Wind hat man oft Sonne. Schön und gut, aber die Sonne scheint nachts nicht und sie scheint im Winter weniger als im Sommer. Und im Winter ist der Energiehunger größer als im Sommer.
    Nachts lässt der Wind im Allgemeinen nach, auch im benachbarten Ausland. Selbstverständlich gab und gibt es Phasen, in denen im ganzen europäischen Raum kein Wind weht.
    Die Wasserkraft in Skandinavien dient zur Selbstversorgung (Auch die Skandinavier verbrauchen Strom), kann also nicht nach Belieben angezapft werden. Ein weiterer Ausbau derselben ist nur noch in sehr beschränktem Umfange möglich. Zudem hat es schon Phasen gegeben, wo es zu Engpässen in der Versorgung kam, weil nicht genügend Wasser in den Flüssen war. Schweden betreibt auch einige Atomkraftwerke – Warum wohl? (Oskarshamn und Ringhals(=20% des schwedischen Stromverbrauch werden hier erzeugt).
    Solarstrom aus Nordafrika: Wenn die Sonne in Europa nicht scheint, also nachts, ist es in Nordafrika auch dunkel. Ferner ist die politische Stabilität, die es in Nordafrika nicht gibt, Voraussetzung für eine gesicherte Energieversorgung in Europa. Hiervon ist man in Nordafrika sehr weit entfernt. Außerdem gibt es noch keine Solaranlagen in Nordafrika, die Europa mit Elektrizität versorgen könnten.

    Biomasse als Regelstromversorgung. Sie sollten nicht übersehen, dass Biomasse gespeicherte Energie ist. Nichts anderes als ein effizienter Energiespeicher.
    Was Mali und die Bundeswehr in diesem Zusammenhang für eine Rolle spielen, vermag ich nur erahnen.
    Einer der größten Betreiber von Uranminen ist Cameco, eine Firma nicht mit Sitz in Mali, sondern in Canada.
    Wie Sie sicherlich wissen: Cameco gilt als der weltweit größe Produzent von Uran und betreibt verschiedene Minen in Saskatchewan (nicht in Mali). Uranvorkommen finden sich u. a. auch in Australien. Die Minen produzieren soviel Uran, dass sie das sogar verkaufen. Die Bundeswehr muss also nicht nach Mali geschickt werden.

    Obwohl angeblich teurer Steinkohlestrom permanent durch billigeren Ökostrom ersetzt wird, steigt der Strompreis Jahr für Jahr in schöner Regelmäßigkeit an. Der Strompreis an der Börse sinkt mit der Folge steigender Ausgleichszahlungen für den Ökostrom.

    Meine Frage nach dem Urheber und dem Finanzier des 3sat Beitrags ist nicht beantwortet worden. Dieser Beitrag stellt ein „Parteiengutachten“ dar und soll lediglich das belegen, was der Auftraggeber zu hören wünscht. Mit Objektivität hat das nichts zu tun.

  21. zu @ runeB
    http://wua-wien.at/home/images/stories/ … ustrie.pdf
    Ein bisschen was zu lesen zum Thema Atom und dabei geht es nicht zuletzt um das Thema Kosten und Versorgungssicherheit. Zum Thema des Atomkraftwerks in GB fällte ihnen wohl auch nicht viel ein genauso wenig wie zum Thema Kombikraftwerk 1 und 2. was man nicht widerlegen kann ignoriert man besser. Ein link der etwas über die Windverhältnisse in Europa aussagt wäre auch ganz schön wenn man einfach Feststellungen trifft. Das Wasserkraft in Norwegen auch manchmal knapp ist weiß ich, das ist aber eher ein Grund sich auszutauschen wenn wir viel Wind haben und den haben wir speziell im Winter. Im Winter wird 40% des Jahresertrages von Windkraftanlagen erzeugt, so das es im Winter keine all zu großen Probleme gibt weil der Wind fast immer weht, aber die Speicherseen in Norwegen zu frieren. Merken sie was? Biomasse wird derzeit als Grundlast eingesetzt, ich bin der Meinung das man sie als Regelenergie einsetzen sollte. Da sie in etwas gleich viel Strom übers Jahr erzeugt wie PV müsste es in etwa möglich sein nur damit die derzeit 25 % EE gleichmäßig zur Verfügung zu stellen. Wie gesagt Speicher braucht es erst in 20 Jahren vorher kann man das alles regeln. Was fahren sie denn eigentlich immer auf den 3.SAT Beitrag so ab. Es gibt kein einziges Argument von mir das sich darauf stützt. Ich habe ihn nur mal zur zusätzlichen Info eingestellt. Allerdings sollten sie ihre Argumente vielleicht mal ein bisschen durch den einen oder anderen Link untermauern. Das es Firmen gibt die derzeit Uran verkaufen ist nicht wirklich ein gutes Argument wenn man darüber redet das 40% des derzeitigen Reaktorbrennstoffes aus verschrotteten Raketen kommt oder das der Urangehalt in Uranerzen immer weiter fällt. Ein AKW soll ja nach ihren Vorstellungen das eine oder andere Jahrzehnt laufen, oder besser nie kaputt gehen weil man eh keine Rückstellungen für einen Neubau hat(siehe Frankreich) Was halten sie denn davon wenn sie mal einen Link einstellen der belegt ab wann Speicher notwendig sind bei einem Versuch 100% EE zu erreichen?

  22. zu @ runeB
    Da von ihnen wahrscheinlich zu der von mir gestellten Frage eh nichts kommt beantworte ich die Frage halt selbst. Ich stelle ein link ein aus dem man ersehen kann im besonderen auf Seite 37 warum im Moment kein Mensch einen weiteren Zubau von Speichern kurzfristig benötigt und ab Seite 52 wie einige Energieszenarien mittel und langfristig in D. und auch Global aussehen können und wohl auch werden. Der Grund warum das so wird ist einfach das die EE immer billiger werden und die Rohstoffe wie Öl, Gas, Kohle und Uran immer teurer. Oder weiß jemand was passiert mit den Rohstoffpreisen wenn morgen Herr Putin endgültig durchdreht? Das Lustige an den Gegnern der EE ist das sie sich immer so verhalten als ob es einfach so weiter gehen könnte wie derzeit. Dabei zeigt auch ein Blick in die Vergangenheit das es natürlich nicht so ist. In dem Link den ich einstelle gibt es auch eine Aufstellung über die Srompreisentwicklung vor 2007. Wer das sieht und glaubt das der Strompreis ohne EE heute niedriger wäre sollte wohl besser in die Kirche gehen.

    http://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/veroeffentlichungen-pdf-dateien/studien-und-konzeptpapiere/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf

  23. Viel Wind speziell im Winter:
    Wenn wir mal wieder einen richtig kalten Winter bekommen, dann haben wir ein ausgedehntes Hochdruckgebiet. Dann ist es wochenlang kalt und es herrscht kein Wind und die Sonne scheint im Winter soundso nicht viel. Natürlich brauchen wir auch dann keine Speicher, denn wir haben ja noch die konventionellen Kraftwerke.
    Wenn wir so weiter machen und auf konventionelle Kraftwerke verzichten wollen, brauchen wir irgendwann Speicher. Natürlich kann man sagen, lass uns doch noch 20 Jahre weiter bauen und dann sehen wir mal. Wir kommt es so vor, wie jemand der eine Brücke von Berlin nach New York bauen will und auf das Argument, dass das nicht geht, antwortet, dass wir ja noch nicht mal bis Paris gebaut haben und wenn mir am Atlantik sind, sehen wir weiter.

    zu hans, da sie gerne einen Link haben:
    http://www.youtube.com/watch?v=l76Nf8X8zO8

    Was mich gerne interessieren würde, ist eine andere Frage:
    Viele Leserbriefschreiber treten vehement für die Energiewende und Windenergie ein. Haben diese selber in Windenergie investiert? Nach meinen Internet-Recherchen veröffentlichen Windparks ihre Ergebnisse äusserst selten. Vieles deutet daraufhin, dass die Windpark nicht genug abwerfen, dass die Investoren ihre Geld zurückbekommen, geschweige denn eine ordentliche Rendite erhalten.
    Nach meinen Abschätzungen sind höchstens Renditen von 2.5% zu erreichen, was bei dem hohen Risiko viel zu wenig ist.
    In Bayern bleibt es ein Verlustgeschäft.
    Vielleicht ist das auch der Grund, das grosse Firmen sehr zurückhaltend sind. Findet in Windparks doch eine Verbrennung statt, nämlich des Geldes der Investoren?
    Erfahrungsberichte von Investoren wären sehr interessant.

  24. zu 24 + 25 #Hans
    Die Publikation zum Kombikraftwerk 2 (Ihre Beitrag 10, erster link) wird vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. Damit dürfte das gewünschte Ergebnis schon festgeschrieben sein.
    Das Kombikraftwerk benötigt Biogas. Biogas ist jedoch ein Energiespeicher, egal ob aus Kuhmist oder verrottendem Stroh hergestellt.

    Wo bitte liegen die von Ihnen erwähnten Speicherseen in Norwegen, die zufrieren? Bitte Angabe der Lage und der Größe in m³.
    Wo bitte befinden sich die riesigen Photovoltaikanlagen in Nordafrika (und wer beschützt diese gegen terroristische Angriffe)?
    Um das sogenannte desert-tec Projekt ist es merkwürdig still geworden. Siehe auch Wikipedia.
    Was, wenn ein Sandsturm die Flächen der Photovoltaikanlagen mit Staub bedeckt, beschädigt oder die Leistung zum Erliegen bringt?

    Herr Putin wird nicht einmal halb und erst nicht recht endgültig durchdrehen. Putin ist ein kühler Techniker der Macht, geprägt vom KGB, er wird nicht seine Haupteinnahmequelle namens Gazprom gefährden, geschweige denn aufs Spiel setzen, sondern sich bemühen, möglichst rasch zur Normalität zurückzukehren. (Hierfür gibt es leider keinen link), aber warten wir es einfach mal ab.

    Uran gibt es noch lange Zeit, genug viele AKWs zu versorgen. China baut zurzeit ein AKW nach dem anderen. Gäbe es kein Uran mehr, würde China sich anders orientieren.
    Es sei der Hinweis gestattet, das mittels der Brüter-Technik zusätzlich spaltbares Material, also Brenstoff für Kernkraftwerke gewonnen werden kann. Ob das erwünscht ist, sei dahingestellt (Stichwort: Schneller Brüter).
    Ferner laufen Forschungsprojekte zur Energiegewinnung durch Kernfusion. Gelänge es die Kernfusion nutzbar zu machen, hätte man eine neue Energiequelle riesigen Ausmaßes zur Verfügung.

    In Ihrem Konzept weht der Wind immer dann genau in der gewünschten Stärke, wenn er gebraucht wird, Windstille gibt es in Ihrer Betrachtungsweise nicht. Wind weht immer in Europa. Doch das ist ein Trugschluss, gerade im Winter in Hochdruckgebieten ist es häufig windstill.

    Ein sicheres Energieversorgungskonzept benötigt Energiespeicherung, egal ob mittels eines Speichersees oder in Form vom Synthesagas, Biogas(das überwiegend aus Methan besteht,)Methangas, Methanol, Wasserstoff etc. Wasserstoff per Elektrolyse, Methan aus Mist und oder Kompostierungen. Allesamt sind Energiespeicher, abrufbar bei fehlender Wind- bzw. Sonnenenergie.

    Im Übrigen halte ich nichts von einem Krieg mit „links“. Man kann dem Inhalt eines „links“ Glauben schenken oder nicht. Ich bin allerdings recht „link“-resistent. Da wird viel Unsinn geschrieben, meist steckt auch die Absicht dahinter, die öffentliche Meinung in einer bestimmten Richtung zu beeinflussen. Aber so einfach möchte ich mich nicht manipulieren lassen.

  25. zu @ Henning Flessner
    Lesen sie mal was ich im Beitrag 8 über den offiziell verkündeten Preis für 2 AKW in GB verlinkt habe. Die Zahl von Herr Sinn was ein AKW kostet liegt um mehrere 100% darunter. Viel mehr braucht man zu dem Vortrag nicht zu sagen. Vielleicht noch das Frankreich derzeit einen sehr niedrigen Strompreis hat, aber auf lauter alten AKW sitzt, einen Berg von Atommüll hat, die Kraftwerke nicht versicherbar sind, es keinen Euro Rückstellungen für Abriss oder Neubau gibt u.s.w. Das hätte Herr Sinn doch auch mal erwähnen können. Im Grunde ist Frankreich in einer fast aussichtslosen und gefährlichen Situation, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt als die alten Schrottkisten laufen zu lassen bis uns!!! eins um die Ohren fliegt.
    Zum Thema Geld anlegen in Windenergie. Das ist wohl wie bei jeder anderen Geldanlage auch. Es kommt darauf an wenn man einsteigt. Ich habe mich mal mit jemanden im Norden von D. darüber unterhalten. Ich sage mal der ist mit Windrädern zumindest wohlhabend geworden.
    Das ie großen Energieversorger nicht einsteigen liegt wirklich an der Rendite, übrigens genauso wie bei PV, diese Firmen wollen nämlich ca 20% p.a. sehen sonst investieren sie nicht. Das war weder bei Wind noch PV bisher drin. Bei Offshore Wind für 19 Cent/KWH sieht das wieder anders aus. Heute konnte man doch in der FR lesen das RWE für 2 Offshore Windparks eine Amortisationszeit( Rückfluss des eingesetzten Kapitals) von 4 Jahren ansetzt. Wenn das so funktioniert sind die großen Firmen sofort dabei( nicht 8-10 Jahre wie bei PV) Aber so wie sie hier schreiben zahlen sie das ja gerne.

  26. zu runeB
    Ob das Kombikraftwerk funktioniert oder nicht sollte sich unschwer in wenigen Jahren endgültig feststellen lassen. Mir fällt eigentlich kein Grund ein warum nicht. Welches Ministerium das Ganze fördert scheint mir kein plausibler Grund zu sein. Biogas ist auch ein Speicher? Wenn man das so sehen will ist das so, dann kann man aber auch Kohle einen Speicher nennen. Ich meine mit Speicher Batterien oder Speicherseen. OK , das kann man auch anders sehen weil Wind oder Solargas auch Speicher sind. Ganz gut was die Zahl von Herr Sinn über den Wirkungsgrad bei Windgas sagt Er sagte das man 4 mal soviel Strom reinstecken muss als man rausbekommt und kommt da auf 48 Cent/KWh. Rechnen wir doch mal das sich die Stromgestehungskosten bei PV die nächsten 5-10 Jahre nochmal halbieren und dann im Sonnengürtel der Erde 2 Cent/KWh betragen dann könnte man für 2×4=8 Cent/KWh unbegrenzt viel Solargas erzeugen. Also die Energieprobleme der Welt lösen. Das hört sich doch gut an was Herr Sinn so sagt. Ob man über Schnelle Brüter oder Kernfusion noch ein Wort verlieren soll? Inzwischen sind alle Schnellen Brüter auf der Welt abgeschaltet, wahrscheinlich weil die Gewinne so hoch sind. Für Kernfusion habe ich mich schon vor 30 Jahren interessiert und damals hat man davon gesprochen das es in 50 Jahren soweit sein soll, das sagt man heute noch. Und sie erzählen was von irgendwelchen Brücken über den Atlantik? Viel realer sind die Zahlen in meinem Link bei Beitrag 25 und da auf Seite 55. Da kann man sehen wie es wohl mit den fossilen Energieträgern weiter geht.

  27. zu hans
    Ihr Kombikraftwerk beruht darauf, dass die Biogasanlage den Strom liefert, wenn nachts kein Wind weht. Wenn man das in grossem Massstab machen will, müsste man die Biogasanlagen noch gewaltig ausbauen. Deutschland ist auf Grund der Biogasentwicklung im letzten Jahr vom Getreideexporteur zum Importeur geworden. Eine Entwicklung, die sicher nicht noch weiter forciert werden sollte.
    Auf die Unmöglichkeit der Speicherung im Vortrag von Prof. Sinn haben Sie interessanterweise keinen Kommentar.
    Sie möchten, das das Biogas als Regelenergie genutzt wird. Wie bringen Sie den Bakterien bei, dass sie jetzt bitte mal ein paar Stunden die Gasproduktion einstellen sollen? Sagen Sie nicht, dass Sie das Gas speichern wollen. Speicher braucht man nicht, haben wir gerade von Ihnen gelernt.

  28. zu @ Henning Flessner
    Ich denke ich habe am Thema Atom schon aufgezeigt was von dem Vortrag zu halten ist. Aber schauen wir uns an was H. Sinn so zu Thema Speicher gesagt hat. Er hat ausführlich erläutert wie viel Speicher bei nur Solar und nur Wind benötigt wird, dann hat er dargelegt das wenn man Solar und Wind mischt er Speicherbedarf um ca 40% zurück geht aber immer noch viel zu groß ist. Richtig interessant wäre gewesen wenn er noch Biomasse als Regelenergie dazu genommen hätte, dann hätte er nämlich das Kombikraftwerk 2 bekommen. Wenn die Biomasse die benötigt wird zu groß ist müsste man bei einer 100% Versorgung sehen welche Möglichkeiten in 20 Jahren bestehen das zu regeln. Was möglicherweise mit Solargas bald möglich ist habe ich oben beschrieben. Ernsthaft muss man natürlich die Nutzung der Speicher in Norwegen prüfen. Ich habe übrigens nie gesagt das es kein Speicherproblem bei einer 100% Versorgung gibt. Wenn man in 20 Jahren bei 80% ist muss man sehen wie die letzten 20% sich darstellen lassen. Da gibt es aber genug Ansätze dafür, wie ich verlinkt habe. Deshalb ist die Energiewende bis 2050 die einzige Möglichkeit die Energiepreise stabil zu halten und langfristig zu senken. Übrigens halte ich den Vortrag , schon alleine durch das was man zum Thema AKW einwenden kann und muss für nur peinlich.

  29. zu @ Henning Flessner
    Ich habe mir gestern die Zeit genommen mir den Vortrag von Herr Sinn anzuhören, weil ich eigentlich eine hohe Meinung von dem Mann habe. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin was er so sagt und schreibt. Vielleicht nehmen sie sich die Zeit und lesen mal 10 Minuten in dem unten stehenden Link. Leider haben die Leute Ahnung die da schreiben.

    http://www.photovoltaikforum.com/prof-heindl-ist-ein-fan-von-hans-werner-sinn-ideen-t96794.html

  30. zu hans
    Ich habe mir die Ansichten ihrer Leute mit Ahnung durchgelesen. Sie sagen, dass es bei EE keine gesicherte Leistung gibt (ich war immerhin noch von 5% ausgegangen). Es braucht aber auch keine Speicher. Die Regelung wird einfach von konventionellen Kraftwerken übernommen. Neben 80 GW Wind- und Sonnenenergie braucht man zur Regelung nur noch 80 GW konventionelle Kraftwerke. Das kostet nichts, da diese Kraftwerke ja schon da sind.
    Ihre Experten sagen also das gleiche wie ich, mit Wind und Solar alleine funktioniert es nicht.

  31. zu @ Henning Flessner
    Es ist schon mal ein Schritt das sie schreiben: Es braucht aber keine Speicher. Das Akw möglicherweise auch nicht wirklich der Weg sein können haben sie wahrscheinlich auch schon bemerkt. Das weiter so hat selbst Herr Sinn als nicht praktikabel bezeichnet. Also wie kann es weiter gehen. Wir brauchen keine Speicher sondern Regelenergie. Die haben wir aber durch die alten vorhandenen aber auch schon überalterten Kraftwerke. Regelenergie wird derzeit an der Strombörse in Leipzig übrigens schon für das Jahr 2020 gehandelt. Weil der Preis so niedrig ist, ist die Ökoumlage so hoch. Das ist aber eigentlich ein anderes Thema. Wenn wir die Energiewende wollen und es gibt dazu halt keine Alternative müssen wir die eigentliche Massestromerzeugung durch Wind und Solar aufbauen und das Thema Regelenergie lösen. Durch den Preisverfall bei PV und Wind stellt der Aufbau der Massenstromerzeugung von den Kosten eigentlich kein Problem mehr da. Da geht es um die Kosten die durch das politische Versagen der letzten Regierung entstanden sind zu bewältigen. Das Thema Regelenergie ist schwieriger ohne Zweifel und wird auch die Zeit bis 2050 brauchen. Durch solche Sachen wie das Kombikraftwerk 2 zeichnet sich ab das es geht. Dieses und manches Andere das ich schon verlinkt habe wird zu einer Lösung führen. Dazu nur eine recht simple Sache die Herr Sinn auch kein Wort wert war. Er hat gesagt das der Verkehr 26% des gesamten Energieverbrauchs benötigt. Wenn man den Verkehr auf Strom umstellt kommt zuerst einmal der viel höhere Wirkungsgrad von Elektromotoren ins Spiel. Deshalb zieht die DB auch hunderte von KM Oberleitungen. Wenn man den Verkehr auf E-Mobil die nächsten 20 Jahre umstellt verschwinden einfach ca 20% des derzeitigen Gesamtenergiebedarfs durch den anderen Wirkungsgrad. Das hat z.B. Herr Sinn einfach mal so unterschlagen, sonst hätte ja seine Horrorrechnung nicht funktioniert.

  32. zu 35 # Hans
    Nur ein Satz sei gesagt:
    Die Regelenergie kommt aus den Speichern, das übersehen Sie geflissentlich.

  33. zu Hans
    Biogas ist ein Energiespeicher, Speicher sind, egal ob Lithiumakku, Pumpkraftspeicher, Wasserstoff, Methan oder Synthesegas.
    Träumen Sie bitte von der PV im Süden weiter. Dort scheint die Sonne offenbar immerzu.
    Frage: Wo stehen die PV-Anlagen, die so günstig Speicher bereitstellen?
    Ihr fester Glauben wirkt fast ansteckend.

  34. zu @ runeB
    Erklären sie mir doch bitte für was wir Speicher brauchen. Das verstehe ich nicht. Wir brauchen Regelenergie für die Zeit in der keine Sonne scheint und kein Wind weht. Diese Energie kann jedes Kraftwerk bereitstellen das kurzfristig zuschaltbar ist. D. steht übrigens voll von solchen Kraftwerken, da muss kein einziges dazu gebaut werden. Die werden derzeit noch mit Kohle und Gas betrieben. Im Rahmen der Energiewende sollen sie nach und nach ersetzt werden unter Beibehaltung der Versorgungsicherheit. Das ist bisher mit 25% geschehen und muss weiter ausgebaut werden. Das dann in vielen Jahren noch einiges dazu gebaut werden muss ob im Süden oder Norden ist ganz klar. Das wurde bisher auch gemacht um die 25% zu erreichen. Warum muss das Ganze gemacht werden? Kohle holt man inzwischen aus Südafrika und Australien. Gas aus Russland Norwegen und Katar. Das verbrennen fossiler Brennstoffe wird zu Ende gehen, weil sie in absehbarer Zeit zu teuer sein werden um sie zu verbrennen. Also muss eine andere Lösung her. Die Energiewende bis 2050 ist eine solche Lösung. Wie sieht denn ihr Vorschlag aus? Nach mir die Sintflut?

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