Aktion: Online-Blattkritik am 3. Juli

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

eigentlich wollten wir Sie ja viel häufiger öffentlich um Ihre Meinung bitten. Tatsächlich liegt die letzte Online-Blattkritik aber nun fast ein Jahr zurück. Doch versprochen ist versprochen. Also nehmen wir endlich wieder Anlauf und laden Sie ein: Sagen Sie uns Ihre Meinung zur FR, öffentlich online hier im FR-Blog. Bascha Mika und Arnd Festerling von der FR-Chefredaktion werden lesen, was Sie loswerden wollen, und werden in der

Online-Blattkritik vom 3. Juli ab 10 Uhr

auf Ihre Fragen antworten und auf Ihre Kritik reagieren.

Wenn es nach uns geht, stellen wir uns den Ablauf folgendermaßen vor: Sie, die Leserinnen und Leser, nehmen sich die aktuelle Zeitung zur Brust, gehen sie Seite um Seite durch und sagen uns Ihre Meinung dazu. So (oder so ähnlich) läuft eine Blattkritik redaktionsintern ab. Aber natürlich ist uns klar, dass wir von Ihnen nicht verlangen können (und auch nicht wollen), sich solchen Regeln zu unterwerfen. Daher sind Sie eingeladen, diese Gelegenheit zu nutzen, um auch mal weiter auszuholen. Ich möchte Sie allerdings bitten, die Blog-Regeln zu beachten, insbesondere Regel Nr. 4.

Diesmal wird die Aktion für alle Berufstätigen „open end“ ablaufen, d.h. auch am Abend des 3. Juli wird die Chefredaktion noch vorm Rechner sitzen. Vom 4. Juli an können Sie dann – ohne die Chefredaktion – miteinander über die Aktion und die FR diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre rege Teilnahme.

Ihr/Euer

Lutz „Bronski“ Büge

PS: Die Kommentarfunktion zu diesem Thread wird erst am 3. Juli aktiviert. Wenden Sie sich bis dahin mit Ihren Fragen und Anregungen an die Mail-Adressen, die wir täglich im Leserforum der FR kommunizieren. Gegebenenfalls werde ich dieser Einleitung und Anmoderation ein Update hinzufügen.

Update 3. Juli: Kommentarfunktion ist geöffnet. Sagen Sie uns Ihre Meinung.

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58 Kommentare zu “Aktion: Online-Blattkritik am 3. Juli

  1. Guten Morgen!

    Herlich willkommen zur Leser-Blattkritik. Hier ist Platz für Ihre Meinung. Es kann losgehen.

    Ihr Bronski

  2. Liebe Leserinnen und Leser
    (die Anrede FR-interner Mails lautet: Liebe Leut, aber das nur am Rande),
    auch die Chefredaktion ist am Start. Wir werden uns vermutlich nur unregelmäßig melden können, denn es stehen ein paar Termine an.
    Bascha Mika sitzt zur Zeit mit der Politikredaktion in der Schaltkonferenz mit den Berliner Autoren. Wir werden uns über den Tag abwechseln, denn ich habe eine Verabredung mit dem indischen Generalkonsul, Herrn Kumar, Bascha Mika ein Gespräch mit dem Direktor des Palmengartens, Herrn Jenny. Und nebenbei will ja auch die Zeitung von morgen gemacht werden.
    Das nur zur Info, wenn es mit der Antwort mal nicht so rasant geht, aber geantwortet wird!
    Ich freue mich auf den Tag und den Talk
    Arnd Festerling

  3. Mir fällt auf, dass Sie in letzter Zeit sehr häufig die Namen unter Bildern anders schreiben als die Namen im Haupttext.
    In der Ausgabe vom 2.7. betrifft das den Artikel auf Seite 8.
    „Naftali Frenkel“ heißt unter dem Foto „Naftali Fraenkel“, „Gilad Schaer“ heißt „Gil-Ad Shaer“ und „Ejal Frenkel“ gar „Eyal Yifrah“.

    Originell ist aber auch der Artikel über den Communicator-Preis. Im ersten Satz ist von „Neokortex“ die Rede, aber schon gleich im folgenden Satz heißt es plötzlich „Neocortex“.
    Ein Autor sollte sich schon mit sich selbst verständigen, ob er Zirkus oder lieber Circus schreiben möchte…

  4. Lieber Herr Pullmann,

    als halbwegs wacher FR-Chefredakteur bin ich natürlich auf das Thema Fehler vorbereitet, es schmerzt aber natürlich dennoch immer wieder.
    Wir geben uns sehr viel Mühe, Fehler zu vermeiden. Haben sogar – trotz unserer überschaubaren finanziellen Mittel – einen weiteren Posten in der Korrektur geschaffen. Aber leider geht immer wieder etwas schief. Die Frage mit den Bildunterschriften lässt sich immerhin erklären (bitte nicht mit entschuldigen verwechseln!): Die Bilder werden oft mit englischen Bildtexten geliefert, und da unterscheidet sich die Schreibweise manchmal – klar sollte man das wissen und besser darauf achten. Wie gesagt: Eine Erklärung, keine Entschuldigung.
    Im übrigen habe ich jetzt viel gesagt, hätte mich aber auch kürzer fassen können: Sie haben Recht!

    Arnd Festerling

  5. Eine Frage hätte ich, bevor ich später voraussichtlich etwas zur Zeitung selbst sage: Wo ist Stephan Hebel geblieben? Für mich waren die Leitartikel und Kommentare Höhepunkte des politischen Journalismus und – nebenbei – ein verbliebenes Alleinstellungsmerkmal der FR. Gerne würde ich weiterhin seine kritschen und großartig zugespitzten Beiträge zur großen Koalition, zum Bundespräsidenten und zu anderen Reizthemen lesen.

  6. Liebe Chefredakteure,

    die heutige FR weist neben dem allgemeinen Teil (Politik, Meinung, Kultur, Leserforum etc.), den Freizeit- und Frankfurt-Seiten auch wieder eine umfangreiche WM-Berichterstattung auf. Der Umfang der letzteren geht nach meinem Eindruck heute nicht zu Lasten des Frankfurter Lokalteils. Welchen Regelumfang (ausgenommen Anzeigen- und PR-Seiten) darf der Leser üblicherweise erwarten?

    Und noch etwas „Technisches“: Wann ist Redaktionsschluss (an Werktagen, an Wochenenden)?

    Ihr Klaus Philipp Mertens

  7. @ Roland Wolter
    Hebel ist wieder da! Seit gestern, juhu! Und warum war der Kerl so lange weg? Er hat ein Buch geschrieben! Arbeitstitel: „Deutschland, träum weiter – Eine Demokratie probt den Stillstand“. Mir hat er erzählt, er rechne nicht nur mit der großen Koalition ab, sondern wolle auch fragen, warum es so wenig Widerstand gegen sie gibt. Erscheint am 15. September im Westend Verlag, Frankfurt. Ich bin gespannt…
    Aber vor dem Buch gibt es jetzt wieder jede Menge Hebel in der FR zu lesen!

    Arnd Festerling

  8. Zu meiner Anfrage unter Nummer 5:
    Gerade entdeckte ich, dass Stephan Hebel die heutige Auslese verfasst hat. Ich hoffe also, dass er nur eine Auszeit hatte und weiterhin als Autor die FR bereichert. Er ist ein Grund dafür, dass ich mein Abonnement beibehalte.

  9. Früher hatten Sie an eher prominenter Stelle (auf Seite 1 nämlich) notiert, wenn wieder eine Preiserhöhung ins Haus steht. Die letzte Ankündigung (vor ca. zwei Wochen) konnte man eigentlich nur eher zufällig im Innenteil (unter dem Impressum, das sowieso keiner [mehr] liest) entdecken.
    Woran lag’s ?
    Im Übrigen hatte ich ja schon einmal angeregt (nicht hier; in einem Brief), ob man nicht eine Kostenersparnis durch Weglassen bzw. Verkleinern von Bildern erreichen könnte. Damit wäre die Zeitung – ohne dass sie weniger Informationsgehalt lieferte – um mindestens vier Seiten zu verringern.
    Man muss doch nicht zum 4723x ein großes Foto von Merkel bringen, man muss doch nicht jedes Mal, wenn es um Kindesmissbrauch geht, das Bild einer auf dem Boden liegenden Puppe drucken und ein Artikel über Windenergie benötigt auch nicht zwingend dazu wieder die Abbildung eines Windrades.
    Es kann natürlich auch sein, dass ich die Kosten von Druckfarbe und Zeitungspapier maßlos überschätze… 😉

    Beste Grüße an die Redaktion und einen guten Tag!

  10. @ Klaus Philipp Mertens
    Die WM-Berichterstattung geht nur an Tagen zu Lasten der Lokal- und Regionalberichterstattung, an denen Spiele sind. Das hat ursächlich erst einmal nichts mit der Zahl der Seiten zu tun, sondern der Zeit, die wir für den Druck haben. Die FR produziert insgesamt 10 verschiedene Ausgaben. Drei auf der Zeitachse unterschiedliche: eine frühe, eine mittlere und eine späte. Und sieben inhaltlich unterschiedliche, je nach den Regionalteilen. Für jede Ausgabe muss die Druckmaschine angehalten und „umgerüstet“ werden, das heißt die Druckplatten müssen ausgetauscht werden. Das dauert bei den ultraschnellen modernen Maschinen fast länger als der Druck selbst. Um also Druckzeit zu sparen und möglichst vielen Lesern aktuelle Fußballergebnisse zu liefern, legen wir Ausgaben zusammen und können daher ohne oder mit wenig Unterbrechung drucken. Ich empfehle einen Besuch im Druckzentrum! DAS ist wirklich hochinteressant.
    Redaktionsschlüsse (s.o.) gibt es verschiedene, der erste ist vor 17 Uhr, der letzte ca 0.30. Entscheidend für den Leser ist immer, wann die Ausgabe gedruckt wird, die er bekommt. Je weiter weg (Allgäu oder Kielt z.b.), desto früher muss gedruckt werden 😉

    Arnd Festerling

  11. Mich stört weiterhin sehr, dass die Regionalausgabe (normalerweise – während der WM war es oft anders!) nur einen amputierten Frankfurt-Teil hat; das ist nicht hinnehmbar!

    Der überregionale Teil hat sich zuletzt weiter verbessert: Das Feuilleton hat quantitativ und qualitativ deutlich zugelegt, die Panorama-Seiten sind weniger boulevardesk, die Magazin-Seite oft sehr interessant. An die sinnfreien Fotos werde ich mich aber nie gewöhnen.

    Stephan Hebel ist oben ja schon angemessen gewürdigt worden; ich möchte noch Arno Widmann positiv hervorheben.

  12. @ Arnd Festerling
    Na, freuen wir uns also auf das neue Hebel-Buch. Das wäre wohl so etwas wie „Mutter Blamage“, Teil 2. Kann ich nur begrüßen und habe die hebelfreie Zeit, die es im letzten Jahr übrigens auch schon gab, bereits verkraftet.

  13. Ich will doch noch etwas eindeutig Positives vermerken und ein Lob für den Stil des Autors Stefan Behr (skb) aussprechen. Ihm gelingt es, auch trockenen oder gar ernsten Themen (wie manchen Gerichtsreportagen) mit einem gewissen Esprit und Charme die Schwere zu nehmen. Es ist schön, dass er sich auch nicht vor der Nutzung etwas altmodischer Ausdrücke scheut.
    Ich hatte mich seinerzeit sehr gefreut, dass er nicht zu den Entlassenen gehört hat…

  14. Wir erhalten die FR per Post und meistens nicht vor 14 Uhr. Wenn ich Zeit habe und meine Neugier nicht bezähmen kann, schau ich allerdings schon mal morgens in das e-paper oder in FR online – beides eine gute Einrichtung. Zum Lesen werde ich erst gegen Abend kommen, möchte aber den Tag und Ihre begonnene Blatt-Kritik mit Lob statt mit Kritik beginnen: Nachdem wir nach der grossen FR-Krise das Abo fast 9 Monate lang ziemlich häufig nicht oder unregelmässig zugestellt bekamen, klappt ’s jetzt wieder perfekt! Sowohl der VR-Vertrieb als auch die Post haben immer wieder geduldig erklärt, an was die Pannen lagen… und das hat erheblich zur Toleranzschwelle und Geduld beigetragen. Und nun: Es klappt wieder perfekt. Danke allen Beteiligten hinter den Kulissen!

  15. Liebe Chefredakteure,

    meine folgende Frage betrifft nicht die heutige Ausgabe, sondern gibt eine Beobachtung des Frankfurter Lokalteils der letzten Monate wieder. Einerseits findet man in den Veranstaltungshinweisen für die Stadtteile manche interessante Tipps zum „kleinen“ Kulturgeschehen an der Basis. Andererseits bildet sich auf diesen Seiten der Veranstaltungskalender der Stadtbücherei mit seinem vielfältigen Angebot nach meinem Eindruck nur sehr unvollständig ab. Möglicherweise steht zu wenig redaktioneller Raum zur Verfügung, vielleicht spielt auch der Zufall bei der Auswahl der Nachrichten eine Rolle. Ich bedauere dies vor allem, weil sich die Büchereiarbeit (in Frankfurt und anderswo) explizit an solche Mitmenschen wendet, welche die Kulturtechnik des verstehenden Lesens (noch) beherrschen. Eine Zeitung wie die FR benötigt nach meiner Einschätzung solche Leser (nicht zuletzt als Abonnenten); unabhängig davon, ob die Print- oder die Digitalausgabe präferiert wird. Ich erwarte im Rahmen dieser Blattkritik keine erschöpfende Antwort. Allerdings würde ich mich über ein „Wir gehen dem nach“ sehr freuen.

    Ihr Klaus Philipp Mertens

  16. @Liebe maiillimi,

    vielen Dank für Ihre Geduld! Und noch mehr, dass Sie jetzt wieder zufrieden sind.
    Herzliche Grüße
    Bascha Mika

    @Klaus Philipp Mertens,

    vielleicht wundern Sie sich, dass Sie erst jetzt eine Reaktion bekommen. Wie mein Kollege Arnd Festerling heut morgen bereits erzählte, sind wir beide ausgerechnet heute terminlich ziemlich unter Druck. Aber was heißt hier „heute“. Im Prinzip ist das Alltag in der Chefredaktion. Nichtsdestoweniger werden Sie bald etwas von Herrn Festerling auf Ihre Frage hören – denn er kennt sich mit der Lokalberichterstattung bestens aus!
    Herzlich
    Bascha Mika

  17. Ich habe drei Anliegen, für die ich gern eine Antwort hätte:

    1. In der Schmuggelaffäre eines Teppichs aus Afghanistan des Ministers Niebel wurde nie berichtet, wie die Sache ausgegangen ist. Weshalb blieb die FR nicht dran?

    2. Bisher kam die FR, die Zeitung für Linksliberale und Intellektuelle, ohne Aufreißer nach dem BILD – Jargon aus, das diese Lesergruppe nach wie vor anwidert. Wenn die FR diesen Stil fortsetzt, werden sich manche abwenden. Das muss, glaub ich, nicht sein.

    3. Die FR sollte als Kulturträger sich einer einwandfreien deutschen Sprache bedienen. Mir fällt besonders auf,dass sie nicht genau z.B. zwischen „der gleiche Mann“ und „derselbe Mann“ trennt. Selbst, wenn der Duden in seinem Band 9 eine strenge Unterscheidung in Fällen der klaren Idendität nicht für erforderlich hält, sollte die FR – der allgemeinen Volksbildung wegen – bei der strengen Unterscheidung bleiben.

  18. @ all

    Bitte nicht wundern, wenn es eine längere Pause gab. Arnd Festerling hat noch mit dem indischen Generalkonsul zu tun und Bascha Mika ist im Palmengarten, so wie in Kommentar # 2 bekannt gegeben. Arnd Festerling müsste aber bald wieder in der Redaktion auftauchen.

  19. Hallo, liebe Chefredakteure,
    folgende Punkte:
    1.) Ihre Wirtschaftsredakteure, vor allem Stefan Sauer, erscheinen mir arg neoliberal, sollten sich vor allem nicht auf das Ifo-Insttut von Herrn Sinn berufen.
    2.) Artikel „Bahn sieht sich in Spur“ vom 27.06.14 behandelt nur Zurückweisung der DBAG, weniger den überraschend guten SWR-Bericht, ich vermisse die guten Recherchen von Peter Kirnich zur Verkehrspolitik.
    3.) Artikel „Register für Korruption“ vom 27.06.14 bringt nur kurzen dpa-Bericht, das Thema sollte ausführlicher behandelt werden.
    4.) Das Thema Fußball-WM erscheint mir zu ausführlich, gerade die Korruptionsgeschichten der FIFA sollten näher beleuchtet werden.
    5.)Berichte über den 1.Weltkrieg zu stark an Attentat und Kriegshandlung, weniger an Vorgeschichte orientiert, s. auch Leserbrief vom 03.07.14 hierzu, vor allem auch sollten die Diskussionen bei den soz. Parteien und die Auseinandersetzungen in der SPD zur Bewilligung der Kriegskredite behandelt werden.
    6.) Sehr positiv die Beiträge mit Kritik an Gauck und dessen Kriegsgeschrei.

  20. Hallo, noch ein Nachtrag:
    freue mich auch, wenn Stephan Hebel wieder Kommentare schreibt und auf sein Buch, Mutter Blamage war echt spitze, wenn auch der bezweckte Erfolg am 22.09.13 ausgeblieben ist.

  21. @ Klaus Philipp Mertens
    Zunächst: Ich sitze wieder am Computer, wie unschwer zu erkennen. Bitte entschuldigen Sie mein Fehlen, ich hatte das – übrigens hochinteressante – Gespräch mit Herrn Kumar, dem Generalkonsul von Indien in Frankfurt.
    Nun zu Ihrem Anliegen: Wir werden Ihre sehr gute Anregung aufnehmen und in der Redaktion diskutieren, ob und wie wir sie umsetzen können!
    Vielen Dank

  22. @Peter Boettel
    Unsere Wirtschaftsredakteure sind NICHT neoliberal! Das musste mal gesagt werden.
    Aber, Spaß beiseite, natürlich haben wir Kollegen mit den unterschiedlichsten Ansichten in der Redaktion und unter unseren Autoren (auch wenn ich keinen als neoliberal bezeichnen würde ;-)). Schon immer haben wir es als, erstens, ein Gebot der inneren Pressefreiheit gesehen und, zweitens, einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt in der Zeitung, dass wir keine „Redaktionsmeinung“ festlegen. Daher stehen bei uns Artikel, deren Meinung ich vielleicht an mancher Stelle ebensowenig teile, wie Sie, lieber Herr Boettel. Aber genau das ist die FR: Man kann auch schreiben, was der Chefredaktion nicht aus der Seele spricht, und kriegt doch einen Kaffee aus der Kanne im Redaktionssekretariat!
    Ihre anderen Anregungen nehme ich gerne auf, über das Thema Fußball möchte ich mich gerne etwas länger verbreiten und schreibe dazu gleich mehr.

  23. Sehr geehrter Herr Festerling,

    Sie schreiben in Ihrem Eintrag Nr. 10, die WM-Berichterstattung gehe an manchen Tagen „zu Lasten“ des Lokalteils. Dies ist falsch, im Gegenteil wirkt sich dies positiv auf den Lokalteil aus, siehe dazu meinen Eintrag oben, Nr. 11! Ich brauche nicht alle Regionalteile in meiner Taunusausgabe, aber eine vollständige Frankfurt-Berichterstattung erwarte ich immer, nicht nur als Kollateralnutzen während der WM!

  24. Zum Fußball:
    1) Ich habe selber mein Leben lang Fußball gespielt und bin nur wegen einer ganzen winzigen Nichtigkeit nicht Profi geworden: Ich war zu schlecht. Diesen Kalauer schicke ich voran, weil ich transparent machen will , aus welcher Haltung ich schreibe (by the way: ich habe bei der FR als Sportreporter angefangen).
    Dennoch versuche ich natürlich, beim Zeitung machen von meinen eigenen Hobbys zu abstrahieren (wir brauchen schließlich auch ein paar Leser).

    2) Fußball ist die mit Abstand populärste Sportart in Deutschland, das steigert sich während einer WM nochmals („WIR wollen ins Finale“). Natürlich ist mir klar, dass dies WIR eine durchaus problematische Haltung ist, die ein großer Teil unserer Mitbürger einnimmt. Gleichwohl ist das Interesse groß. Und darauf versuchen wir, zu reagieren d.h. wir weiten die Berichterstattung aus, halten dabei aber Maß. Nun gut, das meinen wir, aber immerhin, Sie sehen, dass wir darüber nachdenken. Und wir denken als Gruppe darüber nach, in der es einige Hardcore-Fußball-Gegner/innen gibt (Nein, ich nenne keine Namen).Daraus versuchen wir einen Weg zu ermittelen, der einerseits dem Ereignis WM udn dem Interesse der Leser/innen gerecht wird und andererseits

    3) Schreiben wir immer und immer wieder, was wir von dem System FIFA, das inzwischen ja relativ deckungsgleich ist mit dem System Blatter halten. Nicht jeden Tag – das stimmt, aber bei jeder Gelegenheit!

    So, das waren ein paar offene Worte zum Thema Fußball

  25. @M.B.
    Leider habe ich Ihren ersten Eintrag überlesen, obwohl er hochinteressant ist. Es gibt nämlich eine ganze Reihe Leser, die den Lokalteil außerhalb Frankfurts besser finden, wenn er mehr Frankfurt bietet. Leider geht das zwangsläufig zu Lasten des Regionalen (so nennen wir intern das Lokale außerhalb Frankfurts). Das sieht stark nach einem Dilemma aus – über das wir aber intensiv nachdenken. Versprochen.

  26. @ Torsten Blankenhagen #10

    Herr Niebel entrichtete die Einfuhrsteuer nach und die Staatsanwaltschaft sah keinen Anlass für Ermittlungen – soweit ich mich erinnere, haben wir das berichtet. Zynisch gesagt: Das sind aber Peanuts im Vergleich zu den jüngsten Meldungen über die Berufswahl des Mannes mit dem Bundeswehr-Käppi. Ich darf Zeltinger zitieren (der mir das hoffentlich nicht übel nimmt, dass ich Ihn in diesem Zusammenhang erwähne): Panzerfahrer aus Passion.

    Zu 2) Ich weiß, dass unsere Leser schnell mit dem Bild-Vergleich bei der Hand sind. Find ich nicht gut! Und nicht richtig!!

    Zu 3) Find ich gut! Und richtig!!

  27. zu Nr. 26 festerling:
    Zwei Vorschläge, wie man das Dilemma lösen kann – ohne dass ich beurteilen könnte, ob dies logistisch/finanziell möglich ist. Als Beispiel lege ich meinen Fall (Taunus-Ausgabe, Bad Homburg) zugrunde:
    – Die Main-Taunus-Seiten durch mehr Frankfurt ersetzen (und umgekehrt im MTK die Hochtaunus-Seiten).
    – Den Bezug der Stadtausgabe im Umland ermöglichen. Beim Aboservice habe ich einmal die telefonische Auskunft erhalten, dass dies wegen des späteren Redaktionsschlusses der Stadtausgabe nicht möglich sei; während der WM hat es aber ja geklappt, sogar das nächtliche Elfmeterschießen (bis kurz vor ein Uhr) war am Montagmorgen schon drin! Und bei der FNP ist es auch möglich, die Hauptausgabe statt der Taunus-Zeitung zu beziehen.

    zu Nr. 27 – zur Gleichsetzung mit der Bild-Zeitung: Bezieht sich der Vorwurf auf manche Titelseiten? Da muss ich Herrn Festerling recht geben, diese katastrophalen Titelbilder aus der Vorkötter-Zeit („3-2 – Danke, Hansi“ in schwarz-rot-gold) gibt es nicht mehr. Dennoch gibt es weiterhin des öfteren Titelbilder/-schlagzeilen, die mich ärgern, weil sie abseitige Themen in den Vordergrund rücken (25 Jahre Emoticons) oder populistisch sind („Geschacher um Juncker“). Aber die Gleichsetzung mit der Bild ist dennoch ungerecht.

  28. Sehr geehrte Frau Mika, sehr geehrter Herr Festerling,
    Ihrer Aufforderung, mich kritisch über die FR zu äußern, möchte ich als Abonnent (seit mehr als 50 Jahren) nur allzu gerne nachkommen. Was mich am meisten ärgert, ist, dass die FR zum Hofberichterstatter der Eintracht Frankfurt verkommen ist. Als überregionale Zeitung räumen Sie einem mittelmäßigen Fußballverein einen derart breiten Raum ein. Das ist für mich ein nicht verständlicher Kult, eine maßlose Überhöhung des Fußballs. Eigentlich sind die Herren Kilchenstein und Durstewitz zu bewundern oder zu bedauern. In jeder Ausgabe einen meist seitenlangen! Artikel über die Eintracht zu verfassen. Auch aus dem Trainingslager in Abu-Dabi (der Verein schwimmt wohl im Geld) wurde täglich berichtet. Ich nehme an, dass der Berichterstatter vor Ort war. Die Kosten trägt wohl die FR?! Um nicht mitssverstanden zu werden, ich bin als ehemaliger Sportlehrer kein Gegner des Fußballsports. Mich stört nur die wahnwitzige Überhöhung dieses Sports (siehe WM) in der Gesellschaft. Dafür tragen die Medien maßgeblich ihren Anteil.
    Zur übrigen Berichterstattung über andere Sportarten: Letztes Jahr wurden z.B. Weltklasse-Leistungen im Schwimmen und der Leichtathletik, auch von Deutschen, nicht einmal in der Rubrik „Ergebnisse“ erwähnt. Diese ist aber mittlerweile besser geworden.
    Ich glaube zur Seite Panorama „Leute“ ist jedes Wort zuviel. Hauptsache ich weiß jetzt, dass Miranda Kerr den Duft von Muffins liebt. Mit den übrigen Teilen der FR bin ich meistens sehr zufrieden. Zum Schluss noch eine Bitte: Könnten Sie nicht wieder die monatlichen Sternkarten in die FR aufnehmen? Ich vermisse sie sehr.

  29. @Thorsten Blankenhagen,

    auch ich melde mich zwischenzeitlich zurück. Der Ausflug in den Palmengarten, um den Direktor kennenzulernen, war leider nur sehr kurz. Aber die Produktion wartete.
    Jetzt also zwischen zwei Konferenzen zur Seite 1 und zum morgigen Titel – und das passt ja gerade zum Thema:
    Denn Sie, lieber Thorsten Blankenhagen, sprechen von Aufreißern à la Bild in der FR, die Intellektuelle anwidern würden. Das hat mich doch einigermaßen irritiert. Ich kann mich an keine einzige FR-Schlagzeile erinnern, die Boulevard-Niveau hat. Oder meinen Sie, dass jede Überschrift, die nicht streng nachrichtlich ist, gleichbedeutend mit Bild-Schlagzeilen ist?
    Gute Schlagzeilen sind eine eigene Kunst. Denn eine Tagezeitung, die wie die FR auf der Höhe der Zeit sein will, muss dabei gleich mehrere Kriterien beachten. Das ist beim Aufmacher auf der Seite 1 besonders wichtig. So sollte die Schlagzeile zwar eine klare Botschaft haben, aber in der Regel über die reine Nachricht hinausgehen. D.h. eine Kommentierung, Einschätzung, Idee oder geistreiche Wendung mitliefern. Schließlich sind wir unseren Leserinnen und Lesern die Sicht der FR auf die Nachricht schuldig. Die Nachricht selbst kennt ja jeder aus der Tagesschau, diese zu wiederholen ist langweilig.
    Womit wir beim nächsten Stichwort sind. Eine Schlagzeile darf nicht langweilen. Warum sollte der Leser, die Leserin, einen Artikel zu Kenntnis nehmen, dessen Aufmachung nichts Interessantes verspricht? Dafür ist unser aller Zeit zu kostbar.
    Also gehört zu einer guten Schlagzeile auch, neugierig zu machen, Aufmerksamkeit zu wecken. Ds braucht eine gewisse Zuspitzung, Verdichtung und Pointierung. Vielleicht ist es das, was Sie unter Boulevard-Stil verstehen?

  30. Sehr geehrte Frau Mika,

    zu Ihrem Eintrag Nr. 30: Hinsichtlich des Vorwurfs des Bild-Stils habe ich Sie ja oben (Nr. 28) bereits in Schutz genommen. Dennoch sehe auch ich die Titelseiten durchaus kritisch. Eine pointierte oder sogar originelle Schlagzeile erfüllt den von Ihnen genannten Zweck, wenn sie gelungen ist. Das aber gelingt z.B. der taz häufiger als der FR. Ansonsten ist eine sachliche Schlagzeile doch vorzuziehen. Und die Bilder auf den Titelseiten sind in letzter Zeit allzuoft Symbolfotos ohne Nachrichtenwert.

    Noch ein Wort zum Sport (u.a. zu Eintrag Nr. 29): Die WM-Berichterstattung in der FR ist m.E. nicht maßlos und auch nicht so niveaulos wie die Fernsehberichterstattung, auch wenn ich die Herren Müller und vor allem Hellmann nicht allzusehr schätze. Eine Lanze möchte ich für Kilchenstein/Durstewitz (vor allem Letzteren) brechen; ihre Videos sind oftmal ein wahrer Genuss.

  31. Insgesamt ein dickes Lob an meine Zeitung, der ich schon seit Jahrzehnten treu bin. Inzwischen klappt es auch wieder mit der Zustellung, was nach der Übernahme durch die FAZ (wohl durch Änderungen im Vertrieb) plötzlich eine Zeit lang sehr schlecht lief. Heute möchte ich mir nur einen Artikel herauspicken, und der war noch nicht einmal heute im Blatt: Ich habe mich wirklich sehr gefreut über den Bericht „Begegnung mit der Wirklichkeit“ vom letzten Donnerstag, den 26. Juni. Erzählt wird hier von Pablo Pineda Ferrer, einem Spanier mit Down-Syndrom, der nicht nur das Abitur, sondern später auch den Hochschulabschluss gemacht hat. Ich erfuhr erst etwas über ihn, als ich den Film „Me too – Wer will schon normal sein?“ im deutschen Fernsehen sah, mit ihm als „Schauspieler“ der mit Witz und Können hier sein eigenes Schicksal brillant darstellte, zusammen mit der ebenso begnadeten Lola Dueñas. „Kannst Du Dich nicht in eine verlieben, die so ist wie Du?“ rät ihm ein Freund im Film. Im wirklichen Leben hat er diesen Satz bestimmt auch schon einige Male gehört. Hier in Deutschland wird im Moment viel über Inklusion diskutiert. Das Schicksal dieses sicher außergewöhnlichen Mannes sollte in die Debatte einfließen. In Spanien, seiner Heimat, ist man noch nicht einmal verbal so weit wie hier: „Minusválidos“ ist dort das Wort, dass benutzt wird für Behinderte, das heißt ganz genau übersetzt „Minderwertige“…

  32. zu Ziffer 25 Fußball:
    natürlich habe ich nichts gegen Fußball, gelegentlich, zwar lange her, selbst ein wenig gespielt; bloß habe ich den Eindruck, dass die WM (warum bloß FIFA-WM und nicht Fußball-WM?) wie in einem Leserbrief geschildert, ein Herumlaufen tätowierter Millionäre ist und wenig mit dem eigentlichen Sport zu tun hat, sondern es nur noch um Geld geht. Wer von den Spielern, die Deutschland vertreten, hat hier noch seinen Wohnsitz und zahlt Steuern in Deutschland? Um teure Stadien zu bauen und zu unterhalten, müssen jedoch sowohl in Brasilien wie auch anderswo die Steuerzahler herhalten, und das sind idR nicht die Spieler und Funktionäre, sondern Arbeiter und kleine Angestellte. Dies ist für mich das Ärgerliche.

  33. Den Vorwurf der BILD-Schlagzeilen halte ich für falsch. Sicherlich ist die humoristisch treffsichere Schlagzeile nicht die größte Stärke der FR, das hat die schon erwähnte Vorkötter-Ära unter Beweis gestellt. Den heutigen Aufmacher „Keine Macht den Drohnen“ finde ich nicht sonderlich originell, allerdings auch nicht peinlich oder besonders reißerisch. Es ist ein etwas plattes Wortspiel, wohingegen der Artikel von Andreas Schwarzkopf die Ansichten einigermaßen sachlich gegenüberstellt. Ein bisschen mehr Schärfe und Standpunkt hätte ich mir dabei gewünscht; der Hinweis auf die unerträglichen zivilen Opfer wirkt wie eine Randbemerkung.

  34. @Peter Boettel #33
    Natürlich können wir jetzt lange über das moderne Fußball-Geschäft reden. Das würde ich aber gerne einer eigenen Diskussion vorbehalten. Sie können sich sicher vorstellen, dass ich – als nicht mehr ganz junger Hüpfer – etliche Kritikpunkte an einer ansonsten heißgeliebten Sportart teile. Mir ging es vor allem darum, halbwegs nachvollziehbar darzustellen, wie und warum wir entscheiden, dass die FR so aussieht, wie sie aussieht.

  35. Fußball: Da schließe ich mich überwiegend der Meinung von #29, Wilhelm Job, an. Die Eintracht wird zu sehr verwöhnt.
    Was ich zur WM sehr gut finde, ist, dass die Seite mit den Endergebnissen der einzelnen Paarungen immer ergänzt wird und wieder neu erscheint. Gut für all diejenigen, die nicht ständig vor dem TV oder Radio hocken.

  36. Liebe Leut,

    (siehe #2) leider müssen Bascha Mika und ich nun zu einem „Meeting“ mit dem Verlag, von dessen Existenz wir noch nichts wussten, als wir mit Bronski diesen Blogtalk abgesprochen haben. Das ist der Spaß am Chefredakteurs-Leben, aber es gibt etwas zu essen ;-). Bronski wird Sie weiter durch den Abend geleiten und ich werde morgen früh nachholen, was ich eigentlich heute Abend hätte tun sollen.
    Tut mir leid, aber dafür verspreche ich (schriftlich!) an dieser Stelle, dass wir das ganze demnächst (Bronski liest mit, und der vergisst nix!) wiederholen werden. Mit wenigstens einem Chefred bis spät abends vorm Computer. Hand drauf!
    Bis morgen also
    Arnd Festerling

  37. Herr Festerling (oder auch Bronski), könnten Sie noch etwas zu meinem Vorschlag in Nr. 28 zu den Frankfurt-Seiten sagen? Ist das realistisch oder aus technischen/logistischen/finanziellen/sonstigen Gründen unmöglich?

  38. @ all

    Ich höre gerade, dass meine Chefredaktion gemeinsam einen Abendtermin wahrnehmen muss. Das war so nicht vorgesehen, als der Termin für die Online-Blattkritik festgezurrt wurde, aber so ist das eben, wenn man Chefredaktion ist. Das soll aber niemanden daran hindern, noch loszuwerden, was sie/er loswerden möchte. Arnd Festerling hat versprochen, sich morgen noch Zeit zu nehmen und Ihnen zu antworten. Nach seinen Möglichkeiten.

  39. Liebe Leute,
    dass die WM-Berichterstattung zu Lasten der Lokalteile geht,finde ich nicht. Ich bin erfreut, Berichte aus der ganzen Region zu lesen. Das sollten Sie beibehalten!

  40. Warum sollte ich als Norddeutscher heute noch die überregionale FR lesen? Ich sehe eine sehr dünne Zeitung, die in wesentlichen Teilen Beiträge der Berliner Zeitung wortgleich oder auch gekürzt abdruckt. Derzeit gönne ich mir den Luxus der Lektüre beider Zeitungen, da ich an Berlin interessiert bin und den Vergleich recht interessant finde. Was kann mich also an der FR festhalten lassen?
    Der erste Grund ist ein zeitlicher. Die FR wird in meinem Städtchen frühmorgens geliefert, während die normale Post in der Regel mittags im Kasten liegt. FR-Lektüre zum Frühstück ist ein echtes Plus!
    Zum zweiten suche ich regelrecht die nicht sehr häufigen Eigenbeiträge in den Ressorts Politik und Magazin. Jeder Beitrag von Joachim Wille und Stephan Hebel wird begrüßt. Auch stelle ich fest, dass einige „alte“ Korrespondenten gelegentlich wieder auftauchen. Die Rubrik Analyse bzw. Gastbeitrag findet sich nur in der FR.
    Eine zunehmende Regionalisierung des Feuilletons wurde schon in Leserbriefen bemängelt. Große Aufsätze wie derzeit zum Ersten Weltkrieg stechen heraus. Für mich als Filmfreund ist Daniel Kothenschulte als Autor unverzichtbar, obgleich ich leider die langjährige Ausdünnung der Filmberichterstattung beklage. Nur noch wenige Filme werden ausführlich besprochen.
    Merkwürdig wird es, wenn der Leitartikel am 23.06. aus der Berliner Zeitung vom 18.06. stammt. Was soll das? Wo bleibt da die Aktualität? Ein weiteres Beipiel ist der Magazinbericht vom 18.06. Lange zuvor, am 04.06., las ich ihn in dem Blatt aus Berlin. Ärgerlich!
    Die Entscheidung für nur eine Zeitung erscheint mir sehr schwierig. Die FR ist wesentlich teurer, wird aber von mir – mit einer Unterbrechung nach der Formatumstellung – seit 1977 gelesen. Ich wünsche mir, dass die eigenständige Berichterstattung einen breiteren Raum ausfüllt und die FR ihre Einzigartigkeit erhält und teilweise wiedergewinnt. Dass das im Zuge der Krise und nötiger Einsparungen sicherlich schwer fällt, ist mir bewusst.

  41. Kritik ist wichtig, Tadel (v)erzieht, Lob spornt an, kann eitel und faul machen… aber nichts davon ist von Bestand… die Auswirkungen schon gar nicht.
    So, nachdem ich nun alle Kommentare (an)gelesen habe, stelle ich fest, dass bei dieser Blattkritik nicht soviel Substantielles rauskam wie bei der ersten… nach B.M.’s Eintritt in die FR.
    Ich neige nicht nur zu Lob, kann auch gern kritisieren, wenn ’s angebracht ist, aber die Aktion Blattkritik am 3. Juli 2014 möchte ich dennoch mit einem Lob beschliessen:
    Dass aus all dem Übergangskampf zur Erhaltung der FR trotz Verzicht auf manchen geliebten Autor bzw. – in – eine erweiterte Leserbriefseite herausgekommen ist, scheinen wir ja LBB zu verdanken. Die Leser und -innen, die dieses Forum wichtig finden, stimmen mir sicher zu. Man/ frau kann sich richtig austoben. Platz i9st genug da. Zudem die Möglichkeit in einem der Blogs Farbe zu bekennen oder Schlaues von sich zu geben, ist ja auch verlockend. Manchmal sogar gibt ’s eine Schwarzaufweisswiedergabe in der FR (gedruckt).
    Weiter so, nicht aufgeben… Danke!

  42. @M.B. #38/#28
    Vielen Dank für Ihre Vorschläge. Sie gehören aber leider in die Kategorie: Klappt leider nicht.
    Genauer gesagt: Trennen wir die Ausgaben noch weiter auf, also „spezialisieren“ wir in der Region mehr, schaffen wir noch mehr verschiedene Ausgaben. Das würde die Druckzeiten weiter verlängern, teurer werden und die Zeitung müsste noch früher fertig gemacht werden.
    Der Bezug der Stadtausgabe im Umland scheitert an dem selben Grund. Die Stadtausgabe wird als letzte gedruckt (die Lieferung ist am „einfachsten“ und schnellsten, weil viele Zeitungen auf vergleichsweise kleinem Raum ausgeliefert werden). Sollte diese Ausgabe auch ins Umland gelangen, müsste sie früher gedruckt werden und damit früher fertig werden. Da wir auf einer Maschine drucken, müssten entsprechend auch alle anderen Ausgaben früher gedruckt werden, mit inakzeptablen Folgen für die Aktualität der früheren Ausgaben.
    Was lehrt uns das:
    a) Druck und Vertrieb sind eine Wissenschaft für sich und wir können froh sein, dass auf diesem Gebiet hervorragende „Wissenschaftler“ für uns arbeiten.
    b) Viele tolle Ideen gehen so lange gut, bis sie an einer technischen Hürde scheitern.
    Und ehe der Vorschlag kommt, eine weitere Druckmaschine anzuschaffen – das kann niemand bezahlen. Niemand! Und erneut der Hinweis: Besuchen Sie unsere Druckerei. Es lohnt sich, eine absolut faszinierende Angelegenheit.

    Und ganz zum Schluss: Das Thema beschäftigt uns sehr, wir bleiben dran.

  43. @Roland Wolter, #41

    Tschuldigung, musste in die Blattplanungskonferenz + Korrespondentenabsprache. Zu Ihrer Frage:

    Dass Sie viele Texte in der Berliner Zeitung und in der FR lesen, liegt daran, dass wir nach der redaktionellen Trennung von den Kollegen der Berliner Zeitung im Zuge der Insolvenz und des Verkaufs der FR beschlossen haben, die Korrespondenten und Autoren weiter gemeinsam zu nutzen. Das betrifft sowohl das Berliner Büro (die Redaktionsgemeinschaft / Rege) wie auch die Auslandskorrespondenten und einige weitere Autoren.

    Warum machen wir das? Zunächst und zu allererst: Weil die Qualität sehr gut ist. Gute Journalisten schreiben gute Texte! Darum geht es vor allem.

    Aber auch ein weiterer Gedanke spielt eine Rolle. Bei der Zusammenführung der Berliner Büros und der Korrespondenten damals von FR und Berliner Zeitung und Kölner Stadtanzeiger und Mitteldeutscher Zeitung (sie sind auch heute noch „Kunden“ der Rege) sind alle FR-Autoren übernommen worden. Insofern ist mancher Autor, der heute in der Rege angestellt ist oder als Korrespondent für die besagten Zeitungen arbeitet, historisch gesehen „alter FRler“. Mit Inge Günther (heute Israel) habe ich Anfang der 90er in der Nachrichtenredaktion der FR angefangen (ach, waren das Zeiten, ich sags Ihnen!), Karl Doemens (heute Rege Politik mit Schwerpunkt SPD) hat bei der FR volontiert. Diese Reihe umfasst bestimmt 15 Kollegen (ich will nicht alle aufzählen, aus Angst, jemanden zu vergessen).

    Und die „Neuen“ aus Sicht eines FR-Greises (ich rede kokett von mir, aber es ist wirklich ein wenig kindisch, jemanden, der seit sieben oder acht Jahren für die FR schreibt, „Neu“ zu nennen) sind ja nicht deswegen schlecht, weil sie nicht bei der FR aufgewachsen sind. Im Gegenteil: Manche lassen sich inhaltlich überhaupt nicht von alten FRlern unterscheiden, alle haben frischen Wind und eigene Gedanken in die Zeitung gebracht.

    Zu guter Letzt: Schon ewig lange hat ein guter Teil der Kollegen auch für andere Zeitungen geschrieben, weil eine Zeitung wie die FR noch nie genug Geld hatte, um ihre Autoren alle fest anzustellen. Daher fanden Sie zum Beispiel in den 90er Jahren viele Auslandstexte in der FR und in der Stuttgarter Zeitung und in der Badischen Zeitung – wir haben die Korrespondenten gemeinsam bezahlt. Das schadet keinem Leser und ist in Zeiten ohne Internet natürlich auch fast niemandem aufgefallen. Davon aber wird die einzelne Zeitung nicht schlechter. Viele Zeitungen treffen daher die – in meinen Augen richtige – Entscheidung, lieber einen guten Text zu teilen als ihn den Leserinnen und Lesern vorzuenthalten.

    Und, zu guter Letzt, Ihr Ärger darüber, dass manche Texte zeitversetzt erscheinen: Daran sehen Sie, dass jede Redaktion ihre eigene Zeitung macht, das druckt, was sie an diesem Tag für wichtig hält. Das macht, neben einer doch nicht unerheblichen Anzahl „eigener“ Texte, auch einen entscheidenden Unterschied für den Charakter der einzelnen Zeitung aus. Ohne nachgeschlagen zu haben, welche Texte Sie meinen: Sie sind mit Sicherheit nicht inaktuell geworden, es handelt sich mit Sicherheit um Themen, die nicht tagesaktuell sind! Aber es passiert (zum Glück), dass wir ein Thema aus der FR-Redaktion heraus unbedingt kommentieren wollen. Das tun wir dann. Und drucken einen Leitartikel, den ein Korrespondent geschrieben hat – und der das inhaltlich verträgt!! – halt etwas später.

  44. @ maiillimi #42
    Danke. Wenn wir Aktionen wie diese öfter wiederholen, wenn wir unsere Ideen umsetzen und Ihre Ideen aufnehmen, dann werden wir künftig gemeinsam eine bessere Frankfurter Rundschau machen. Zu Ihrer Freude, aber auch zu unserer.
    Bis bald!
    Arnd Festerling
    (Bascha Mika musste heute früh nach Berlin, um Egon Bahr zu interviewen, deswegen von Ihr nur schöne Grüße. Das nächste Mal ist Sie wieder dabei)

  45. Hallo Herr Festerling,
    vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
    Die Schaffung eines Autoren-Pools für mehrere Zeitungen hat sicherlich in erster Linie ökonomische Gründe, und auch ich war froh, dass die FR nach der Insolvenz gerettet wurde und nicht aus der Medienlandschaft verschwand. das sage ich als langjähriger Leser uns – nebenbei – Sammler historischer Zeitungen (z. B. unzählige FR-Ausgaben aus der Nachkriegszeit) und diverser FR-Merchandising-Objekte. Wie manch anderer Leser erlebte ich über die Jahre den Ausbau der FR mit vielfältigen Angeboten und die Ausdünnung und zeitweise inhaltliche Verflachung nach der Formatumstellung. Im Moment bekomme ich eine nach wie vor lesenswerte Zeitung mit eher schmalem Politikteil und einer überregionalen Seitenlimitierung, die an manchen Tagen durch prominent gesetzte ganzseitige Anzeigen verschärft wird.
    Es dürfte klar sein, dass mir die FR am Herzen liegt, und ich werde sie weiter kritisch begleiten und ihre Entwicklung beobachten. Nach wie vor wünsche ich mir mehr gänzlich eigene Beiträge (heute z.B. der Artikel vom Veteran Karl Grobe und die kurze Mindestlohnkommentierung von Stephan Hebel). Dass nach wie vor etliche frühere FR-Autoren dabei sind, weiß ich. Die erstklassigen Berichte und Kommentare von Inge Günther lese ich seit Jahren mit Gewinn. Schmerzlich vermisst wird insbesondere Jörg Schindler, der das Blatt investigativ bereicherte. Nun ja, nothing lasts forever.
    Ich wünsche Ihnen weiterhin Erfolg und verbleibe mit besten Grüßen
    Roland Wolter
    Ehe ich´s vergesse: Wird die geschätzte Chefredakteurin auch mal etwas schreiben? Werde ich ihr Egon Bahr-Interview demnächst lesen können?

  46. Da habe ich Sie letzte Woche noch gegen den Vorwurf der Bild-ähnlichen Titelseiten verteidigt – und dann heute diese Peinlichkeit!

  47. Sehr geehrte oder geehrter M.B.,

    nachdem ich das alles aufmerksam gelesen habe, kann ich nicht nachvollziehen, was Sie an der heutigen Titelseite peinlich finden. Ich habe sehr gelacht und finde diese Montage als recht gelungen. Sie bringt das ganze Theater auf den Punkt. Das Gerede
    über die Gegenspionage wird doch wirklich treffend als das entlarvt, was es ist, nämlich Unfug und hoffnungslose Selbstüberschätzung. Liebe FR, ich bitte um mehr davon!

  48. Da ich nur selten einen Blick auf die Bild-Zeitung erhasche, fehlen mir Vergleichsmöglichkeiten (glücklicherweise). Ich kann beim besten Willen nichts „Peinliches“ bei der heutigen Titelseite finden. Bitte, M.B., um Aufklärung. Jedenfalls schliesse ich mich Hans Herold an. Lohnt es sich nicht eher, Geist und Grips wichtige(re)n Themen zu widmen?

  49. Sehr geehrte ChefredakteurInnen,
    nachdem Frau Mika Chefredakteurin ist, habe ich mir als Leserin erhofft, dass die Sprache der FR geschlechtergerechter wird. In Ihren Artikeln, Berichten usw. verwenden Sie keine geschlechterneutralen Funktionsbezeichnungen, sondern es geht nach wie vor um: Rentner, Professoren, Arbeitgeber, Politiker, Minister, (Ausnahme:Bundeskanzlerin u. Studierende )Gewerkschafter, Ärzte, Sportler usw. Ein modernes Unternehmen mit Außendarstellung/Wirkung sollte sich dieser Form der indirekten Diskriminierung bewusst sein und geschlechterstereotypen in der Kommunikation vermeiden. Nachweislich führt der Gebrauch der männlichen Sprachform zu einem geringeren gedanklichen Einbezug von Frauen. Alternative Sprachformen lösen dagegen Reflektionen über d. Geschlechterverteilung aus. Die männl. Sprachform wird hingegen relativ automatisch verarbeitet, da sie in den meisten Sprachsituationen verwendet wird. (D.Stahlberg/S.Sczesny). Die UNESCO-Kommission hat bereits 1993 Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch herausgegeben. Es gibt mittlerweile zahlreiche Publikationen zu der Frage, wie ein egalitärer, beiden Geschlechtern gerechter Sprachgebrauch im Deutschen auszusehen hat.
    Es ist mehr als zeitgemäß und wünschenswert, wenn auch die FR eine Kommunikationskultur fördert, die keine Ausgrenzung von Personen/Personengruppen (abhängig vom Geschlecht) zulässt.
    Zum Thema: Berichterstattung WM: Eine derart umfangreiche WM-Berichterstattung finde ich akzeptabel, würde ich mir allerdings auch für die Frauenfussball WM 2015 in Kanada wünschen… Hier wird, wie auch bei der Berichterstattung über die Frauenbundesliga nach wie vor mit zweierlei Mass gemessen. Eine Bundesligatabelle (der Frauenbundesliga) nach den Spielen vom Sonntag suche ich in der FR am Montag vergeblich. Wenn frau Glück hat erscheint diese mal alle 4-6 Wochen im Sportteil.

  50. @ 48, 49: Das historische Vorbild für diese Formulierung ist Ihnen aber schon bewusst, oder?

  51. #47-50

    Um welche Peinlichkeit (oder nicht) geht es denn? Wie soll ein Blogleser in einer Woche wissen, was Sie eigentlich meinen? Wo würde er denn dann noch eine FR vom 08.07. herkriegen, nur um Ihre Einlassungen nachvollziehen zu können?

    Insbesondere #50: ist da möglichwerweise Ihrerseits schon wieder die Nazikeule im Anschlag?

  52. @ G.N.

    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich gebe ihn an die Chefredaktion weiter. Wenn Sie ein direktes Statement von Bascha Mika bzw. der Chefredaktion bekommen wollen, möchte ich Sie schon jetzt zu unserer nächsten Blattkritik-Aktion einladen, die nach bisheriger Planung Anfang September stattfindet. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihr Anliegen dann noch einmal vortragen würden. Achten Sie bitte einfach auf die Ankündigungen im Leserforum der FR oder schauen Sie hier im FR-Blog vorbei. Die nächste Blattkritik wird rechtzeitig angekündigt.

    Viele Grüße

    Ihr … wie nannte maiillimi mich neulich: LBB
    (Lutz „Bronski“ Büge)

  53. Leider habe ich krankheitsbedingt die letzte Blattkritik verpasst. Ich würde aber gerne anregen, dass man- ohne die Chefredaktion jedesmal fest einzubeziehen, weil das für Frau Mika und Herrn Festerling ja auch zeitlich gar nicht möglich sein dürfte, ein „Dauerforum“ hier im Blog einrichtet, in dem die interessierten Leser sich über konkrete Inhalte einer bestimmten Ausgabe oder über „grundsätzliche Überlegungen“ hinsichtlich der Gestaltung der FR austauschen können (falls das technisch möglich ist und falls seitens der Leser auch entsprechendes Interesse besteht).

    Die Chefredaktion oder auch Sie, Herr Büge, könnten ja immer mal einen Blick in die Beiträge werfen und von Zeit zu Zeit Stellung nehmen.

    Ich habe ja schon öfter geschrieben, dass ich die FR als in Düsseldorf lebender und arbeitender „Nicht-Hesse“ abonniert habe. Ja, ich hadere ab und zu mit der Zeitung, ich habe aber, trotz mancher Versuche, wie ich einräumen muss, noch keine bessere, mich inhaltlich und in der vertretenen Meinung mehr ansprechende Tageszeitung gefunden.

    Ich würde es daher sehr gut finden, wenn ich das, was mich an der FR stört oder freut, was mir aufgefallen ist, was ich vermisse etc. auch regelmäßig „loswerden“ und eventuell auch mal in Erfahrung bringen kann, ob ich ein „Problem“ ganz alleine sehe oder meine Sichtweise von mehreren Lesern geteilt wird.

    Ich könnte mir vorstellen, dass so eine „Dauerblattkritik“, die sich inhaltlich und formal mit der FR auseinandersetzt, vielleicht auch für die Gestalter der FR von Interesse sein könnte.

    Gerne gebe ich auch ein Beispiel: Vermutlich wissen Sie schon, dass ich mich manches Mal darüber ärgere, dass die FR, die den (berechtigten!) Anspruch hat, ein überregionales Medium zu sein, doch an einigen Stellen extrem „hessisch“ ist- und zwar im überregionalen Teil. Beispiele sind die Berichte über „die Eintracht“, den OFC, den FSV, Darmstadt 98 etc. die regelmäßig im Sportteil erscheinen. Auch gibt es im Feuilleton sehr häufig Berichte über lokal sicher durchaus interessierende Veranstaltungen, die aber in einem überregionalen Teil nichts zu suchen haben.

    Und zum Thema „Feuilleton“ würde ich gerne von den anderen Nutzern erfragen, inwieweit sie das Feuilleton wirklich nutzen. Ich bin da vielleicht ein „Kulturbanause“ aber welchen Sinn machen Berichte über ein Theaterstück, das in sagen wir Berlin aufgeführt wird oder über eine Ausstellung in sagen wir Bremen, wenn man nicht grade dort wohnt oder urlaubt. Ich vermute mal (aber vielleicht liege ich da ja auch extrem daneben), dass diese Berichte nur von einer verschwindend geringen Minderheit der Leser überhaupt zur Kenntnis genommen wird- ganz im Gegensatz zum Beispiel zu der aus meiner Sicht sehr guten Serie zu „100 Jahre erster Weltkrieg“.

    Das sollen nur Beispiele für eine Diskussion über grundsätzliche Fragen sein, die man sicher auch mit tagesaktuellen Beispielen unterfüttern kann.

    Vielleicht besteht ja die Möglichkeit und das Interesse, für solche Diskussionen ein Forum einzurichten?!

  54. @ A.H.

    Schön, von Ihnen zu lesen. Ich hatte Sie bei unserer Blattkritik vermisst. „Krankheitsbedingt“ heißt hoffentlich nichts wirklich Übles. Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen gute Besserung und baldige Genesung, wenn „es“ noch nicht völlig überstanden sein sollte.

    Zu Ihrem Vorschlag für ein Dauerforum: Ich sag’s Ihnen ganz ehrlich – das kann ich nicht stemmen, denn das bedeutet, dass ich das FR-Blog praktisch rund um die Uhr sieben Tage die Woche im Auge behalten müsste. Ich bitte daher um Gnade! Es ist nämlich keineswegs so, dass sich alle Leserinnen und Leser so zivilisiert verhalten wie Sie. Im Hintergrund läuft in der Regel viel mehr. Wir hatten das Experiment hier im FR-Blog ja schon mit Bronskis Couch, und das ist für meine Begriffe ziemlich in die Hose gegangen. Ich muss ein bisschen auf meine Kräfte achten. Daher möchte ich Sie bitten, sich Kritik zu notieren und sie dann bei den Blattkritik-Aktionen anzubringen, die wir künftig regelmäßiger machen wollen, etwa alle zwei Monate.

    Ein Wort zum FR-Feuilleton. Sie stellen implizit die Frage nach dem Nutzwert von Rezensionen von Inszenierungen, die außerhalb Ihrer Reichweite geboten werden. Das ist aber nicht der Hintergrund, vor dem ein solches Feuilleton entsteht. Es geht nicht um, lapidar gesagt, Veranstaltungstipps. Das FR-Feuilleton vertritt den Anspruch, die maßgeblichen Strömungen und Ereignisse in Deutschland in Sachen Kultur kritisch zu begleiten und einen Beitrag zu bundesweiten Debatten zu leisten. Daher finden Sie in der FR auch Besprechungen über Inszenierungen oder Ausstellungen in Bremen, Salzburg, Berlin, Tübingen, München und so fort, wenn diese kulturellen Ereignisse von unseren FR-Redakteurinnen und Feuilleton-Chef Christian Thomas für relevant im Sinne dieser bundesweiten Debatte eingestuft werden. Dass sich dafür möglicherweise nur eine Minderheit der Leserinnen und Leser interessiert, mag richtig sein, aber das war schon immer so. Das ist Feuilleton.

  55. Hallo Bronski !

    Erstmal „Danke“ für die guten Wünsche. Mir gehts besser ohne dass ich wieder 100%ig fit bin- aber die Richtung stimmt schonmal;-).

    Ich habe nach Ihrem Argument vollstes Verständnis dafür, dass Sie sich ein derartiges „Dauerforum“ nicht antun wollen- dass das einen derartigen Aufwand bedeutet, habe ich nicht gewusst.

    Wenn es denn so kommt, dass die „Blattkritik“ regelmäßig kommt, dann besteht ja auch hinreichend Möglichkeit, sich entsprechend zu äußern.

    Vielleicht wäre es aber möglich, einmal anstelle der „Blattkritik“ für eine bestimmte Ausgabe ein Forum einzurichten, in dem man in überschaubarer Zeit (und mit einem für Sie überschaubaren und tragbaren Aufwand), losgelöst von einer konkreten Ausgabe, eher allgemein über das schreiben kann, was einem an der FR gefällt, was nicht so sehr, was man vermisst und was man selber für Vorschläge hat (immer in dem Bewusstsein, dass man eben „nur“ Leser und nicht „Macher“ einer Zeitung ist). Also gesammelt das, was man vorher an Gedanken zur FR allgemein gesammelt hat.

    Und was das Feuilleton angeht: Ja ich denke, dass es nicht der „Publikumsmagnet“ in der Zeitung ist- aber so ist das nunmal- da gebe ich Ihnen recht. Vielleicht sollte man daher überlegen, ob das Feuilleton so umfangreich sein muss;-)? Aber das wäre dann eher eine Frage für die Blattkritik.

    Viele Grüße aus dem Rheinland!

  56. @ 56: Scharfer Protest gegen den Vorschlag, das im Vergleich zu anderen überregionalen Zeitungen immer noch dünne Feuilleton zu kürzen, nachdem es gerade wieder besser geworden ist!

  57. @M.B. #57

    Hätten Sie wohl die Güte, meine oben unter #52 insbesondere an Sie gerichtete Frage zu beantworten?

    Sofern Sie in der Schule nicht gelernt haben, wie man eine Bildbeschreibung macht, finden Sie im Internet sicherlich entsprechende Anleitungen.

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