Begleitdiskussion zu „Bascha Mika im Blogtalk“

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich möchte zwei Ankündigungen loswerden.

Zum einen: Sicher haben Sie registriert, dass die FR nun eine Chefredakteurin hat. Angesichts der Geschichte und der Tradition dieser Zeitung wurde es auch wirklich höchste Zeit, dass endlich eine Frau an ihrer Spitze steht. Bascha Mika ist seit dem 1. April im Amt und führt die Zeitung zusammen mit Chefredakteur Arnd Festerling. Ich nehme an, dass Bascha Mika Ihnen einen Begriff ist – als frühere Chefredakteurin der „taz“, aber auch als Publizistin und Diskussionspartnerin in Talkshows . Vor kurzem brachte die FR einen Auszug aus ihrem aktuellen Buch „Mutprobe„.

Am kommenden Mittwoch, dem 16. April, wird Bascha Mika von 10 bis 17 Uhr als Gesprächspartnerin im FR-Blog zu Gast sein. Dann hat sie schon zwei Wochen lang Rundschau-Luft geschnuppert. Also machen wir einen Blogtalk. Bascha Mika wird Ihre Fragen beantworten. Natürlich bietet sich dabei auch Raum und Gelegenheit, Anregungen, Wünsche und Kritik loszuwerden. Ich persönlich werde mich in diesem Blogtalk zurückhalten; ich wünsche mir vielmehr eine lebhafte Unterhaltung zwischen Ihnen, den Leserinnen und Lesern, und unserer Neuen. Darauf freue ich mich!

Zum anderen: Am 7. Mai jährt sich der Tag zum zweiten Mal, an dem das Kölner Landgericht jenes Urteil zur Beschneidung von Jungen sprach, das uns viele Leserbriefe eintrug und engagierte Debatten auslöste, gerade hier im FR-Blog. Die Politik reagierte erstaunlich schnell auf diese Debatte, die wegen der religiösen Bedeutung der Beschneidung im Judentum teilweise eine Debatte über Antisemitismus wurde – und damit vom eigentlichen Thema wegführte: der Verletzung des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit der beschnittenen Kinder. Seit Dezember 2012 haben wir einen Paragraphen „Beschneidung des männlichen Kindes“ im BGB.

Mir ging die damalige Debatte sehr nahe, und es ist mir ein Anliegen, das Thema anlässlich des zweiten Jahrestages in die Öffentlichkeit zurückzuholen. In einem weiteren Blogtalk möchte ich mich daher mit Dr. Meike Beier vom Verein intaktiv. e.V. unterhalten, der für genitale Selbstbestimmung eintritt. Wir wollen über medizinische und nicht-medizinische Beschneidungen reden – und natürlich auch über das Gesetz. Mit dabei wird Andreas A. sein. Er wurde mit acht Jahren aus medizinischen Gründen beschnitten und spricht sehr freimütig über die Probleme, die daraus für ihn entstanden. Der Termin für diesen Blogtalk ist der 23. April.

Auch an diesem Blogtalk können Sie teilnehmen – in diesem Fall aber erst, nachdem ich meine Fragen an Dr. Beier und Andreas A. losgeworden bin. Wie bei früheren Blogtalks werde ich einen begleitenden Thread einrichten, in dem parallel zum Blogtalk bereits diskutiert werden kann.

Aus beiden Blogtalks werde ich nach guter alter Tradition auch wieder Interviews extrahieren, die im Print-Leserforum der FR veröffentlicht werden. Daher hoffe ich auf Ihre rege Beteiligung. Schließlich gibt es nicht oft Gelegenheit, direkt mit Chefredakteurinnen zu sprechen.

Beste Grüße

Ihr / Euer Bronski

***

Update 15. April 2014: Ich habe diesen Ankündigungstext verschoben, um die URL frblog.de/bascha-mika für den Blogtalk mit unserer neuen Chefin ganz frei zu bekommen. Das heißt nicht, dass dieser Thread (Diskussionsstrang) in die zweite Reihe geschoben wurde. Gern kann hier weiter nebenher diskutiert werden, auch zum Thema des zweiten Blogtalks, der in Kürze bevorsteht: Beschneidung. Den Blogtalk mit Bascha Mika möchte ich aber gern selbst einleiten – mit einer eigenen ersten Frage an unsere „Neue“.

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16 Kommentare zu “Begleitdiskussion zu „Bascha Mika im Blogtalk“

  1. „Schließlich gibt es nicht oft Gelegenheit, direkt mit Chefredakteurinnen zu sprechen.“

    Was soll der Leser aus diesem Satz folgern? Etwa dass es eine Ehre sei, als gemeiner Leser mit einer Chefredakteurin in Kontakt treten zu können? Wird es nicht eher so sein, dass eine gewiefte Medienfrau sich präsentieren wird, die genau weiß, mit welchen Worten sie ihre Leser und in diesem Fall auch Leserinnen, in Wonne verfallen lässt. Ich finde dieses Zelebrieren der neuen Chefin und die dazugehörige Darstellung im Print überhöht und befremdlich. Wir LeserInnen werden hier zum Aufschauen animiert.

  2. @ Rudi

    In der Regel haben Chefredakteurinnen viel zu tun. So wünschenswert es auch wäre – für den direkten Kontakt mit den Leserinnen und Lesern gibt es wenig Gelegenheit. Mit der Leserkritik, wie sie per Mail und als Leserbrief hereinkommt, haben sich alle Chefredakteure beschäftigt, mit denen ich bisher gearbeitet habe, aber dieses Angebot zum Blogtalk ist nun tatsächlich eine besondere Situation. Ansätze dazu hatten wir schon in den Online-Blattkritik-Aktionen, an denen sich auch Arnd Festerling beteiligt hat und die wir auch wieder auflegen werden. Insofern, Rudi, würde ich mich freuen, wenn Sie das Angebot zum Gespräch ganz einfach als das annehmen würden, was es ist.

  3. zu @ Katja Wolf
    http://search.tb.ask.com/search/redirect.jhtml?action=pick&ct=GD&qs=&searchfor=akw+in+GB&cb=XP&pg=GGmain&p2=%5EXP%5Exdm284%5EYYA%5Ede&qid=d221048ca1124c53a6e3b35adc567213&n=77FD35DB&pn=1&ss=sub&st=hp&ptb=CB81723F-5293-4803-8BE4-FDF52C76B3FA&tpr=sbt&si=CJSW36SOi70CFSQXwwod6iUAug&redirect=mPWsrdz9heamc8iHEhldEXqAqJMSvODxGCLVfOWPTkL3vkw4AkZb0%2BAi6l3c3a%2BFJVMPlkroL9HHFQm%2B9KWHtN5r1GZRgVPjW2DfIfyo8yIMEt%2FzKiP%2BLgulI6sz1hq%2BegazZtTpD689R%2BgIK%2FJ8OtO%2BC6rgzqZtxh7uQuiDRYfKbspZNKlMx%2BlK88uWTZ8D&ord=1&
    Diese Meldung war aber vor ein paar Wochen in jeder Zeitung und in jeder Nachrichtensendung. Man kann die EU nicht mit der Welt vergleichen. Aber zu ihrem WIKIPEDIA Link. Besonders lustig finde ich wenn Wüstenstaaten AKW planen. Am Main wurde bisher noch kein AKW geplant weil die Gegend zu trocken ist.
    Ich denke aber das Bronski hier keine AKW Diskussion haben will, deshalb werde ich auch keine führen.

  4. @ hans:
    das Versuchsatomkraftwerk Kahl stand so ziemlich direkt am Main und hat von dort Strom geliefert. Jetzt ist nix mehr zu sehen – ein gutes Beispiel für gelungenen und rückstandslosen Rückbau.

  5. Weniger einiger Termine, die Bascha Mika am heutigen Dienstag nicht abwenden konnte, verschiebt sich der Blogtalk um einen Tag. Es geht also nicht heute zur Sache, wie hier ursprünglich angekündigt, sondern erst morgen, Mittwoch, von 10 Uhr bis 17 Uhr.

  6. Lieber Bronski,

    wenn zu erwarten ist, dass morgen von 10.00-17.00 Uhr an Bascha Mika viele, viele Fragen gestellt werden: Kann man seine Fragen / Kritik / Anregungen auch schon jetzt loswerden? Oder werden morgen „in Echtzeit“ die eingegangenen Posts zuerst gesichtet, sortiert und dann Bascha Mika zur Beantwortung vorgelegt? Oder wie oder was?

    Beste Grüße,

    Ihr

    Klaus-Peter Kill

  7. Lieber Herr Kill,

    ich bin mal gespannt, ob es wirklich viele, viele Fragen gibt. Nun, Katja Wolf und hans haben ja schon angefangen, Themen anzureißen und Fragen aufzuwerfen. Da will ich Ihnen – und auch anderen – keine Steine ich den Weg legen, wenn Sie dem bereits jetzt etwas hinzufügen wollen. Also: Nur zu.

    Ihr Bronski

  8. ich schliesse mich dem appell an herrn kill an und werfe ein paar fragen auf:

    es ist natürlich noch zu früh, von B.M. zu erfahren, wie sie ihre jetzige rolle bei der fr im vergleich mit der bei der taz wahrnimmt; aber ein erstes stimmungsbarometer…?
    (1) und vielleicht verrät sie uns, was sie zu diesem schritt bewogen hat. erstmal ist diese „herkunft“ ermutigend bzw. ein gutes zeichen für die „neue“ fr…
    auch interessiert mich,
    (2) wo sie ihre gesinnung und ihr wissen einbringen kann – aussenpolitik, innenpolitik, umwelt…
    und vieles andere mehr. aber es wird ja genug fragen geben.

  9. @ maiillimi #12

    Von einer Qualitätszeitung erwarte ich, dass sie mich informiert, und nicht, dass sie mich mit ihrer Gesinnung malträtiert! Genau diese häufige Vermischung von Information und Meinung ist ja bereits jetzt das Grundübel der FR!

  10. zu @ Bronski
    Das was ich im Beitrag 3 angesprochen habe hat die FR ja in der Ausgabe von heute korrigiert, aber die Frage habe ich eigentlich nicht nur in Bezug auf AKW gemeint. Die Frage die ich wirklich stellen wollte ist: Wie frei ist die deutsche Presse wirklich? Es gibt immer wieder Themen bei denen ich mich frage warum man nicht andere Fragen stellt. Da fällt mir z.B. ein das man wenig beim Thema Finanzkrise darüber lesen kann wie gut oder schlecht das Modell Zypern eigentlich funktioniert hat. Noch kurz vor 17 Uhr abschicken.

  11. Im Blog “Das banale Böse vs. das böse Banale” habe ich unter #6, darauf hingewiesen, dass mit einer (Vor-)Verurteilung Zschäpes als Mittäterin doch erst einmal die Täterschaft der beiden Uwes (MUTMASSLICHE Täter) bewiesen sein müsste.
    In der FR habe ich bezeichnenderweise nichts über den mysteriösen zuckerkrankheitsbedingten Tod des als V-Mann aktiven Thomas R. gelesen (sollte ich da etwas überlesen haben, bitte ich um Nachsicht und um Anzeige der Fundstelle).
    Auch, dass Uwe Mundlos anscheinend bei der Obduktion keine Rußpartikel in der Lunge aufwies, was beim Untersuchungsausschuss anscheinend zu Irritationen führte, scheint nicht zu interessieren.
    Vielleicht nimmt sich die FR ja mal des Themas dahingehend an, ob die NSU-Morde nicht den beiden Uwes praktischerweise untergejubelt wurden.

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